Verkehrspolitik:Schneller, vernetzter, weiter

Busspur in München, 2017

Busspuren könnten künftig auch von Autos mit mindestens drei Insassen und E-Scootern genutzt werden.

(Foto: Florian Peljak)

Die FDP will mit dem Thema Verkehr Wahlkampf machen

Wie soll die Mobilität der Zukunft in München und dem Umland aussehen? Wie bekommt man die aktuellen Verkehrprobleme, wenn überhaupt, möglichst schnell in Griff? Fragen wie diese gehören zu den wichtigsten, die sich die Menschen im Großraum München stellen. Am kommenden Mittwoch ist im großen Sitzungssaal des Rathauses eine öffentliche Anhörung zum Thema mit Stadträten und Experten (Beginn: 9.30 Uhr). Und bereits am Montag hat die Münchner FDP ihre Ideen zum Thema Mobilität vorgestellt, nicht nur für die Stadt, sondern für die gesamte Metropolregion. Da im Oktober ein neuer Landtag gewählt wird, in den die Liberalen unbedingt wieder einziehen wollen, ist dies auch ein Thema für den Wahlkampf.

Der Begriff Metropolregion bezieht sich auf ein weit gefasstes Gebiet zwischen Eichstätt und Garmisch-Partenkirchen, zwischen Augsburg und Altötting. Und viele Pendler, die nicht mit dem Auto fahren wollen, wünschen sich ein besseres Nahverkehrsangebot, nicht erst in 20 oder 30 Jahren. Auch die FDP ist der Ansicht, dass bei der Mobilität schneller Handlungsbedarf besteht. Der Ausbau des Verkehrskapazitäten, so betont es Michael Mattar, FDP-Fraktionschef im Stadtrat, erfolge - wenn überhaupt - nur unkoordiniert, ohne Gesamtkonzept und viel zu schleppend.

Projekte wie der Neubau der Linie U 9 könnten Probleme nur langfristig lösen, sagt Mattar. Die U 9 sei zwar eine wunderbare Idee, bringe den Menschen, die sich heute in der U 3 und U 6 drängeln, aber nichts. Auch der geplante Regionalzughalt Poccistraße könnte nach Ansicht der Liberalen schon früher kommen, nicht erst, wie vorgesehen, 2026. Und da ist natürlich noch die Flughafenanbindung, für die die S-Bahn-Strecke zwischen Daglfing und Johanneskirchen viergleisig ausgebaut werden soll. Auch das müsse man jetzt angehen, sagt Mattar.

Auf der Liste der Liberalen stehen eine ganze Reihe an Forderungen. Außer dem Ausbau von Schienenverbindungen wie Nord- und Südring, fordern sie auch mehr Busspuren, gerne auch zu Lasten von Parkplätzen, wie Mattar erklärt. Zudem müsse bei der künftigen Verkehrsplanung auch das autonome Fahren berücksichtigt werden, die Stadt brauche bessere Busverbindungen, und - was viele Bewohner des südlichen Landkreises München nicht so freuen dürfte - der Autobahn-Südring müsse gebaut werden.

Eine weitere Idee, für die sich die FDP, sofern wieder gewählt, im Landtag einsetzen will, ist die Schaffung eines Regionalparlaments nach Stuttgarter Vorbild. Dies wäre eine Instanz, die in der ganzen Region über Belange wie den Verkehr entscheiden würde. Beschlüsse aus einer Hand, glauben die Liberalen, würden auch schneller umgesetzt. Aber das Thema Regionalparlament anzugehen, wäre, wie es der FDP-Stadtrat und Landtagskandidat Wolfgang Heubisch nennt, ein "dickes Brett".

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: