Verkehrsentwicklung:Tramfahren in Schwarz-Weiß

So hat sich der Verkehr in München verändert: Wir haben die SZ-Leser um die schönsten historischen Fotos gebeten - das Ergebnis reicht von Wildparken an der Münchner Freiheit bis zu Blasmusik in der U6.

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Quelle: Alfred Mann

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Feierabend in München: Über den Mittleren Ring schieben sich die Autoschlangen von einer roten Ampel zur nächsten. Ein Hupkonzert, Abgaswolken. München ist kurz vor dem Verkehrsinfarkt - abermals.

Was viele Berufspendler täglich in den Wahnsinn treibt, kannten die Münchner schon in den Fünfzigerjahren. Und was damals auch in der mittlerweile verkehrsberuhigten Innenstadt los war, zeigt dieses Bild aus dem Jahr 1958: Trambahnen fahren in die Altstadt, Autos parken vor den Geschäften. Die Redewendung "da geht's ja zu wie am Stachus" kommt nicht von ungefähr. Die Fußgängerzone entstand erst in den Siebzigerjahren.

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Quelle: Rolf Spanier

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Mit dem Wirtschaftswunder nahm der Verkehr massiv zu. Um dieser Entwicklung Herr zu werden, forcierte die Politik den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. In den folgenden Jahrzehnten wurden S- und U-Bahnschächte ausgehoben und ganze Viertel untertunnelt. München wurde zur Großbaustelle, der Aufbruch in die Zukunft begann. Während des Stachus-Umbaus in den Sechzigerjahren wurden Fußgänger über eine Holzbrücke geleitet.

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Quelle: Andreas Heise

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Im August bat die Süddeutsche Zeitung gemeinsam mit dem Münchner Verkehrsverbund (MVV) SZ-Leser um Fotos, die diese Entwicklung des Münchner Stadtverkehrs dokumentieren. Mehr als 200 Bilder kamen in der Redaktion an: Momentaufnahmen, Schnappschüsse, persönliche Erinnerungen. Eine Auswahl der schönsten Einsendungen zeigen wir hier. So wie diese Momentaufnahme aus dem Jahr 1994. Worüber die beiden sorgfältig zurechtgemachten Damen sich wohl unterhalten?

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Quelle: Reinhold Kocaurek

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Die Münchner Freiheit 1972. Wer vor der Erweiterung der U-Bahnstrecken gen Norden wollte, nahm den Bus. Im Bild: die Linie 50 zum Olympiagelände.

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Quelle: Reinhold Kocaurek

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In den Siebzigern war an der Münchner Freiheit noch wildes Parken möglich. Ein Verkehrsknotenpunkt ist sie geblieben.

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Quelle: Herbert Becke

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Musikalische Eröffnung des neuen Streckenabschnitts der Linie U 6 bis Garching-Hochbrück im Jahr 1995.

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Quelle: Helmtrud Disl

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Bevor 1971 die erste U-Bahn am Sendlinger Tor abfahren konnte, klaffte dort ein riesiges Bau-Loch. Ab 2017 wird die Station wieder groß umgebaut.

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Quelle: Reinhold Kocaurek

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Der Mittlere Ring wurde mit dem Georg-Brauchle-Ring auf ganzer Länge befahrbar. Das Bild zeigt den Abschnitt 1973 zur Hauptverkehrszeit.

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Quelle: Bernt Schlichting

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Schwabinger Schnappschuss: Ein gut gelauntes Baby darf im Jahr 1955 in der Tram ein Stück auf dem Arm des Schaffners mitfahren.

Karl Valentin bemerkte einst, die heutige Zeit sei doch nichts anderes als die gute, alte Zeit von morgen. Und manches, das zeigen viele Einsendungen, ändert sich in München offenbar nie. Das alltägliche Gedränge zum Feierabend zum Beispiel. Aber auch die Herzlichkeit, der Aufbruchwille, der Blick nach vorn. Das war und ist München. In der guten, alten Zeit. Heute. Und ganz gewiss auch morgen.

© SZ.de/ebri
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