Verkehr:Weisung an der Wendeschleife

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Trotz der Endhaltestelle: In St. Emmeram ist immer wieder viel los, zwischen Fahrgästen und Radlern kommt es mitunter zu gefährlichen Szenen. (Foto: Matthias Döring)

Gefahrenstelle soll entschärft werden - notfalls kommen Radler-Sperren am Trambahn-Halt St. Emmeram in Betracht

Es ist voll auf den Straßen, jeder will von A nach B, und so liefern sie sich täglich einen Kleinkrieg, die Autofahrer und die Radler und die Fußgänger. An der Trambahn-Haltestelle St. Emmeram sind es immer wieder gerade die Radfahrer, die Empörung auslösen. Eine junge Mutter, die mit der Straßenbahn täglich nach Oberföhring fährt, um ihr dreijähriges Kind in der Kindertagesstätte abzuliefern, klagte jetzt dem Bezirksausschuss Bogenhausen ihr Leid.

Seit die Haltestelle erweitert worden sei, verlasse sie die Tram mit Kind plus Baby im Kinderwagen noch vor der Wendeschleife und gehe dann auf dem asphaltierten Weg zurück zur Cosimastraße. Neuerdings seien dort aber auch Radler unterwegs, die meisten ziemlich schnell, viele auf Slalomtour zwischen den Trambahn-Fahrgästen. "Mir bleibt dann oft nichts anderes übrig", schreibt die Frau, "als mein Kind ganz fest an der Hand zu nehmen und hinter mir her zu ziehen, um Kollisionen zu vermeiden." Dabei habe sie den Verdacht, dass der vermeintliche Weg eigentlich die erweiterte Straßenbahnhaltestelle sei und Radfahrer dort eigentlich gar nichts zu suchen hätten. Da die Frau mit ihrer Einschätzung offenbar Recht hat, zeigt sich auch daran, dass die Stadt inzwischen reagiert hat: An den Zugängen zur Straßenbahnhaltestelle stehen jetzt Schilder, die den Fahrradfahrern die Nutzung dieses Bereichs verbieten. Ob die sich daran halten, will die Polizei in der nächsten Zeit vermehrt kontrollieren.

Auch die Mitglieder des Bezirksausschusses Bogenhausen haben sich vorgenommen, die Situation rund um die Endhaltestelle in St. Emmeram zu beobachten. Falls die Schilder nichts bewirken, wollen sie zusätzlich sogar Absperrvorrichtungen fordern. Die junge Mutter hat vorerst wenig Hoffnung: Am Radl-Slalom zwischen den aus- und einsteigenden Fahrgästen habe sich bisher "nicht wirklich etwas geändert".

© SZ vom 27.06.2017 / ust - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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