Verkehr:Ismaning will einen Transrapid im Tunnel

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Projektstudie hält komplett unterirdische Trasse für machbar.

Jutta Oesmann

(SZ vom 2.7.2001) - Der Gemeinderat Ismaning hat beschlossen, die Aufnahme einer Tunnel-Lösung für den Transrapid in die laufende Machbarkeitsuntersuchung zu beantragen. Nach einer Konzeptstudie, die jetzt vorgestellt wurde, wäre eine direkte unterirdische Trasse vom Hauptbahnhof zum Flughafen möglich. Die Kosten seien mit denen der oberirdischen Varianten vergleichbar, die Bauzeit liege bei vier Jahren.

Derzeit läuft eine Machbarkeitsstudie für zwei mögliche oberirdische Transrapid-Trassen. Die West-Variante würde über Ober- und Unterschleißheimer Gebiet führen, die Ost-Trasse würde die Messe Riem anbinden und beträfe Aschheim und Ismaning. "Das ist eine Entwicklung, die uns bis ins Mark trifft", sagte Bürgermeister Michael Sedlmair zur Ost-Trasse. Der Gemeinderat lehnte sie ab.

Sedlmair hob aber hervor, dass der Transrapid durchaus ein Mittel sein könne, um den prognostizierten Passagier-Zuwachs auf den öffentlichen Verkehrslinien zum Flughafen aufzufangen. Bei oberirdischer Linienführung müsse die Trasse zum Teil bis zu zehn Meter hoch aufgeständert werden. An vielen Orten vorbei wäre ein Tunnel nötig, das Ein- und Ausfahren könne aber aerodynamische Probleme verursachen. Die Alternative sei ein durchgängiger Tunnel. Die Gemeinde hat vom Planungsbüro 2MConsult dazu eine Projektstudie ausarbeiten lassen. Danach würde der rund 30 Kilometer lange Tunnel vom Hauptbahnhof direkt nach Nordosten verlaufen, zwischen Ismaning und Garching die B471 und in Höhe des Forschungsgeländes die Isar unterqueren und schließlich in einer leichten Rechtskurve zum Flughafen einschwenken.

Der Tunnel habe "erhebliche Vorzüge", sagte Sedlmair. Die Anwohner seien nicht von Lärm und Erschütterung betroffen. Beim Betrieb sei der Transrapid nicht den Witterungseinflüssen ausgesetzt.

Kürzere Variante

Zudem seien weder Grunderwerb für die Trasse noch Lärmschutzmaßnahmen nötig. Die Grundstücke für Start- und Zielschacht seien bis auf ein einziges in öffentlicher Hand. Konkrete Zahlen für die Kosten wurden in der Sitzung nicht genannt, sie seien aber mit den oberirdischen Varianten, die sieben und 13 Kilometer länger sind, "auf alle Fälle vergleichbar", sagte Sedlmair. Die Bauzeit betrage etwa vier Jahre.

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