Verkehr:Im Überschwemmungsgebiet

Verkehr: Dringend sanierungsbedürftig: Die Verbindung zwischen Lochhausen (Bild) und Gröbenzell soll verbreitert werden.

Dringend sanierungsbedürftig: Die Verbindung zwischen Lochhausen (Bild) und Gröbenzell soll verbreitert werden.

(Foto: Alessandra Schellnegger)

Die Verbindungsstraße zwischen Lochhausen und Gröbenzell ist schmal und stark befahren. Der geplante Ausbau verzögert sich, weil die wasserrechtliche Genehmigung überarbeitet werden muss

Von Ellen Draxel, Lochhausen/Gröbenzell

Der Ausbau der Verbindungsstraße zwischen Lochhausen und Gröbenzell verzögert sich. Geplant war anfangs, bereits 2017 mit den Bauarbeiten zu beginnen. Nun rechnet das zuständige Staatliche Bauamt Freising mit einem Start im kommenden Frühjahr. Grund sind Änderungen bei wasserschutzrechtlichen Bestimmungen.

Die Straße zwischen der Gemeinde Gröbenzell und der Stadt München in Verlängerung der Lochhausener Straße ist schmal, als Zubringer zum Autobahnring A 99 aber stark befahren. Wegen der hohen Verkehrsbelastung soll die ohnehin dringend sanierungsbedürftige Fahrbahn von derzeit 5,50 Meter auf acht Meter verbreitert werden. Erweitert wird die Straße auf der Nordseite, die Gewässerquerungen des Erlbachs müssen dafür ausgebaut und erneuert werden. Eine Umleitung erfolgt direkt neben der Südseite der Straße neben dem bestehenden Geh- und Radweg.

"Die Hochwasserthematik des Erlbachs wurde bereits während der Planung grundsätzlich bearbeitet", erklärt Sylvia Pfister vom Staatlichen Bauamt. Zwischenzeitlich sei aber das Überschwemmungsgebiet "Gröbenbach, Starzelbach, Ascherbach", in dem der Erlbach fließe, neu ermittelt worden. Deshalb sei jetzt eine überarbeitete wasserrechtliche Genehmigung erforderlich. "Es ist der Nachweis zu führen, dass mit dem Vorhaben auch im geänderten Überschwemmungsgebiet keine nachteiligen Auswirkungen auf den Hochwasserschutz verbunden sind."

Ergänzend trat dann noch Anfang des Jahres eine Änderung des Wasserhaushaltsgesetzes in Kraft, die den Vorhabenträger dazu verpflichtet, weiterführende Schutzvorschriften in Überschwemmungsgebieten sowie in Risikogebieten zu berücksichtigen. Das Staatliche Bauamt Freising hat deshalb mit dem Wasserwirtschaftsamt München abgeklärt, welche baulichen Maßnahmen erfolgen müssen, um nachteilige Auswirkungen auf Anlieger zu verhindern. Die Berechnungen seien sehr aufwendig, sagt Pfister, da es bisher "kein detailliertes hydrologisches und hydraulisches Modell" für den Erlbach gebe. Derzeit erstellt das Staatliche Bauamt Freising die Planunterlagen, um die erforderliche wasserrechtliche Genehmigung beim Landratsamt Fürstenfeldbruck und der Stadt München zu beantragen. "Vor diesem Hintergrund verschiebt sich der Baubeginn voraussichtlich auf das Frühjahr 2019." Der Bezirksausschuss Aubing-Lochhausen-Langwied hatte gehofft, der Ausbau der Staatsstraße würde wie geplant erfolgen. Denn inzwischen haben die Bauarbeiten im Neubaugebiet Spatzenwinkel begonnen, das direkt an der Stadtgrenze liegt und mit der Ausfahrt an der Pirolstraße an die Lochhausener Straße andockt. Dass die Kreuzung Pirol-/Lochhausener Straße neu gestaltet werden soll, ist bereits beschlossene Sache.

Die Lokalpolitiker im Münchner Westen wünschen sich dort aber zusätzlich eine Ampel. Nur so, argumentieren sie, könne der Verkehr aus der Pirolstraße links in die stark befahrene Lochhausener abbiegen. Ansonsten würden die schon jetzt völlig überlastete Mettnauer Straße und der Kreuzungspunkt Sumpfmeisenweg mit weiterem Verkehr überfrachtet. Außerdem befänden sich an der Ecke zwei Bushaltestellen: "Ohne Ampel müssen die Fahrgäste, insbesondere Schulkinder und die vielen Kinder vom Reiterhof, die Lochhausener Straße ohne Hilfe überqueren." Die Planung an der Pirolstraße sieht bisher nur zwei zusätzliche Abbiegespuren vor.

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