Die Kommunalpolitiker in Ismaning haben ihre Forderung nach einer Verbesserung der Verkehrssituation im Norden des Landkreises bekräftigt. Insbesondere der Öffentliche Nahverkehr müsse ausgebaut und tangentiale Verbindungen müssten geschaffen werden. Beim mittelfristig geplanten Ausbau der Bahnlinie im Münchner Nordosten, bei dem auch eine sogenannte Express-S-Bahn zum Flughafen angedacht ist, pocht die Gemeinde auf einen Zwischenhalt. Zur Entlastung der Straßen im Norden sprechen sich die Ismaninger zudem für den Ringschluss der A 99 im Süden aus.
Unter der Belastung insbesondere der Bundesstraßen B 471 und B 388, aber auch der umliegenden Kreisstraßen, leiden die Ismaninger seit Langem. Das "Chaos, das wir jetzt haben", wie FWG-Fraktionssprecher Günther Glasner urteilte, sei das Ergebnis der politischen Versäumnisse der vergangenen Jahre, waren sich die Ismaninger Gemeinderäte einig. Seit den Olympischen Spielen 1972 habe sich kaum etwas geändert beim Schienenverkehr. Sie fordern deshalb, Verbesserungen in den Regionalplan für die Region München aufzunehmen. "Die Region wächst wie verrückt, aber das Streckennetz beim ÖPNV ist nicht mitgewachsen", kritisierte Bürgermeister Alexander Greulich (SPD). Straßen hingegen wurden sehr wohl ausgebaut. "Das ist eine kräftige Schieflage. Wir müssen gleichermaßen in alle Verkehrsarten investieren", forderte Greulich.
Ganz oben auf der Wunschliste der Ismaninger steht dabei endlich die Verbindung der einzelnen Linien. Die U 6 nach Garching soll mit der S-Bahn zum Flughafen verknüpft werden, und am Besten irgendwann auch mit der U 4, die von Bogenhausen kommt. Annette Ganssmüller-Maluche, Landtagskandidatin der SPD, machte ihren Kollgen allerdings wenig Hoffnung, dass eine neue U- oder S-Bahn rasch verwirklicht würde. Als einzige kurzfristige Abhilfe sehe sie Busspuren und weitere Busse, etwa am Föhringer Ring und entlang der M 3. Wenn mittelfristig einmal eine Express-S-Bahn zum Flughafen führt, pochen die Ismaninger darauf, dass diese bei ihnen hält. Das wünschen sich freilich auch die Nachbarn in Unterföhring.
Bürgermeister Alexander Greulich setzt vor allem auf dichtere Takte bei der S-Bahn, auf Verlässlichkeit und die Tangentialen. Er betonte die Rolle des Verkehrs für Unternehmen: "Wenn wir eine bedeutende Wirtschaftsregion bleiben wollen, müssen wir hier Lösungen finden." Bund und Freistaat müssten die Finanzierung aufstocken.