In einer bislang seltenen Allianz haben CSU und ÖDP in der Sitzung des Bezirksausschusses (BA) am Montagabend die neue Expressbuslinie X 50 abgelehnt und damit die SPD überstimmt. Die SPD als stärkste Fraktion des Gremiums hatte sich mittlerweile mit der neuen Linie anfreunden können, nicht jedoch mit der am Moosacher Bahnhof geplanten Haltestelle in der Breslauer Straße, die alle Parkplätze auf der westlichen Seite kosten würde. Sie plädierte dafür, die Haltestelle am anderen Ende des Bahnhofs in der Großbeerenstraße einzurichten, wo weniger Parkdruck herrsche. Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) wiederum lehnt das ab, weil dazu wertvoller Baumbestand entfernt werden müsste, wie Angelika Bueb (CSU), Vorsitzende des Unterausschusses Verkehr, von einem Ortstermin berichtete.
Der X 50 soll im Zuge des Luftreinhalteplans und eines attraktiveren ÖPNV im Sechs-Minuten-Takt zwischen Alte Heide, Studentenstadt, Frankfurter Ring, Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) über die Pelkovenstraße zum Bahnhof Moosach fahren, um Anschluss an die Flughafen-S-Bahn 1 anbieten zu können. Die MVG erwartet, dass er gut angenommen werde. Die Linie 50 zwischen Alte Heide und OEZ auf fast identischer Strecke nutzten so viele Fahrgäste, dass sie ohne den X 50 ohnehin verstärkt werden müsste.
Die CSU sieht die Busse hingegen mehr im Stau auf der Pelkovenstraße stecken, als rasch Fahrgäste befördern zu können. Auch die ÖDP will eine sichere und pünktliche Verbindung. Einen Linienweg außen herum über die Max-Born- und Ludwigsfelder Straße zum S-Bahnhof Allach, wie ihn Allach und Untermenzing gerne hätte, lehne die MVG ebenfalls ab, so Bueb. Ziel sei zwar, den Takt der U-Bahn zu verdichten, doch fehle es dafür an Zügen. Die SPD appellierte an die BA-Kollegen, doch wenigstens die Haltestelle zu optimieren, falls die Linie doch komme. Schließlich werde man nur dazu angehört. Vergebens.