Vergewaltiger von Brauneck:Fahndung über Aktenzeichen XY

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Der Täter kennt sich in München gut aus - nun wird übers Fernsehen nach ihm gesucht.

Susi Wimmer

Es ist schon ziemlich viel, was die Polizei über den Vergewaltiger vom Brauneck weiß: Der Mann hat ,,einen Ankerpunkt in München'', kommt nicht gerade aus der gesellschaftlichen Oberschicht, ist vermutlich bereits wegen Eigentumsdelikten vorbestraft - und hat bei seiner Tat am 25. November 2006 seine DNS-Spur hinterlassen.

Fahndungsbild des Vergewaltigers vom Brauneck. (Foto: Foto: Kriminalpolizei)

Doch trotz der Überprüfung von 6500 Personen und fast 400 Speicheltests ist der Mann, der bei einer Wanderung eine 67-jährige Münchnerin überfallen und vergewaltigt hat, noch immer unentdeckt. Jetzt setzen die Ermittler auf die Sendung ,,Aktenzeichen XY...'' am morgigen Donnerstag.

,,Es gibt immer wieder vielversprechende Spuren'', sagt Bernd Putzer, Leiter der Sonderkommission ,,Leitenberg''. Durch Alibis oder Speichelproben allerdings hätten sich bislang alle zerschlagen. 15 Kriminaler beschäftigen sich seit vier Monaten mit dem Fall, ,,und wir ziehen alles durch, was uns sinnvoll erscheint'', sagt Putzer.

In Obergiesing beispielsweise wurden 2500 Plakate mit dem Phantombild des Mannes in Umlauf gebracht, weil sich die Polizeipsychologen sicher sind, dass der Täter hier einen Bezugspunkt hat: ,,eine Freundin, eine Arbeit oder eine Wohnung''.

Da der Vergewaltiger sofort nach der Tat mit dem Schlüssel der Frau nach München in ihre Wohnung fuhr und dort unter anderem die EC-Karte klaute, glaubt die Polizei, dass der Täter sich mit derartigen ,,Arbeitsweisen'' auskennt. ,

,Vermutlich war die Vergewaltigung seine erste Tat im Sexualbereich'', sagt Putzer. Es könnte sein, dass er vorab ,,unmotivierte Angriffe auf Frauen verübt hat''. Also überprüfe die Soko auch derartige Fälle.

,,Wir haben seine DNS-Spur, er wird hängenbleiben'', meint Putzer. Für ihn sei es wichtig, das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung wiederherzustellen. ,,Es war eine absolute Einzeltat'', ist sich der Kriminalrat sicher. Trotzdem rät er Frauen, auf ausgeschilderten und belebten Wanderwegen zu bleiben und nicht mit Fremden zu gehen.

© SZ vom 28.3.2007 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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