Veranstaltungstipps: 11.12.-17.12.2008:Die Woche in München

Singende Tatort-Kommissare, Meisterwerke aus New York und das wildeste Konzert des Jahres. Immer donnerstags: Die Woche in München mit den Veranstaltungstipps.

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Singende Tatort-Kommissare, Meisterwerke aus New York und das wildeste Konzert des Jahres. Immer donnerstags: Die Woche in München mit den Veranstaltungstipps.PartyDonnerstag: Prager Frühling: Die "Tschechen-Party" von Dirk Wagner und Jaromir Konecny importiert Musik, Speis und Trank nicht nur aus Prag ins Substanz (20.30 Uhr, Ruppertstraße 28).Freitag: Freu-Tag: Die größte Feuerzangenbowle der Welt wird am Isartor eröffnet. Perfekt zum Vorglühen vor dem Weggehen. Etwa zu DJ Martin Matiske, der seine Italo-Disco- und Elektro-Plattensammlung ins Pimpernel und tags darauf in die Favorit-Bar schleppt (22 Uhr, Müllerstraße 3/Damenstiftstraße 12).Samstag: Gewagt und gewonnen: Beim "Festival für experimentelle Musik" in der TU-Mensa leisten Paul Panhuysen, Robin Hayward und Yumiko Matsui horizonterweiternde Arbeit (20Uhr, Arcisstraße 17). Happy Birthday: Thomas Lechners Indie-Pop-Party "Candy Club" für Schwule, Lesben und Freunde feiert groß in der Roten Sonne neunten Geburtstag (23 Uhr, Maximiliansplatz 5). Sven Väth verteidigt seinen Titel "Techno-Papst" in der Reithalle (22 Uhr, Heßstraße 132).Sonntag: Dritter Advent: Das "Kunst Fest" im Kafe Kult lockt von 14Uhr an mit Ausstellungen, Installationen und Musik von knapp 30 jungen Künstlern. Es gibt Kurzfilm-Kino, Kunsthandwerk wie T-Shirt-Siebdruck, Grafisches, Fotografiertes und Gemaltes, Hörspiele, Tanz und eine Mix-Tape-Tauschstation (Eintritt frei, Oberföhringer Straße 156). Auch in der Registratur gibt es einen feinen Weihnachtsmarkt mit Münchner Szenegrößen wie Frutti Di Amore, dem Blumenbar-Verlag, und dem Trikont-Plattenlabel (13 Uhr, Blumenstraße 28).Montag: Schneekristalle suchen: Die neue Eisbar im Bayerischen Hof bietet einen atemberaubenden Blick über München, warme Decken und kühle Drinks (18 Uhr, Promenadeplatz 2-6).Dienstag: Die neue Winterbar Unter Null vom Wirtshaus Straubinger hat schon nachmittags geöffnet (werktags 16 bis 23 Uhr, samstags und sonntags 13 bis 23 Uhr, Blumenstraße 5).Mittwoch: Rest in Peace, Jim Morrison: Der Doors-Sänger hätte heute 65.Geburtstag. Ingeborg Schober und Bernhard Weber zollen im Muffatcafé literarisch und musikalisch Tribut (21Uhr, Zellstraße 4).Text: Birgit Ackermann Foto: Andreas Heddergott

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Konzert - die Erste"Arbeit nervt" heißt ihre aktuelle Platte, die erneut als fiese, tanzbare Einladung zum Feiern daherkommt. Deichkind, einer der wildesten Party-Acts aus Deutschland, pflegen ideenreichen Electro-Trash, was sie am Donnerstag, 11. Dezember, 21 Uhr, live in der Muffathalle demonstrieren (ausverkauft, Zusatztermin am 26. Januar, Telefon 21839182). Bernhard Blöchl traf sich mit dem Krawall-Kollektiv aus Hamburg. Zur Begrüßung erklingt aus dem Synthesizer eine Stimme: "Die Zitze liebt auch dich!" SZ: Wer Deichkind in jüngster Zeit live erlebt hat, kennt die Zitze als Abfüllstation fürs Publikum.Philipp: Eigentlich ist das eine begehbare Showbühne, weil unser DJ ja nicht mehr wirklich als DJ agiert, sondern quasi als Regisseur.Porky: Wir haben eine neue Zitze, sie ist acht Meter breit, hat zwei Ebenen und oben einen Scientology-mäßigen Götzenkreis, das Stargate. Ganz oben kommt der Tank rein für die Befüllung.SZ: Ihre Live-Shows sind generell ein Spektakel, bei dem Sie schon mal mit einem Schlauchboot durch die Menge schippern. Haben Sie auch schlechte Erfahrung mit dem Chaos gemacht, das Sie da anrichten?Philipp: Wir hatten diesen Auftritt beim "Melt"-Festival (2006, A. d. Red.), wo 800 Leute auf die Bühne kamen, weil Henning sie angestiftet hat. Der Stage-Manager war außer sich! Wir hatten einen Schaden von 15.000 Euro, und das ging Monate lang hin und her mit der Versicherung, bis das bezahlt wurde.SZ: Eine ganz schön fahrlässige Aktion!Henning: Ich sag' mal so: Wir haben schon Verantwortungsbewusstsein und achten sehr auf Sicherheit. Natürlich wissen wir, dass die Sachen, die wir machen, nicht immer kalkulierbar sind. Deichkind operiert eben gerne im Grenzbereich. Das hat auch etwas mit Spektakel zu tun, was wiederum die Faszination ausmacht. Das reizen wir aus, so weit es geht. Das ist natürlich auch Konzept.SZ: Einen Bruch in Ihrem künstlerischen Konzept gab es vor ein paar Jahren, als Sie vom Hip-Hop-Act zur "Electric Super Dance Band" mutiert sind.Henning: Eigentlich war das eine bewusste Entscheidung, das Ding an die Wand zu fahren - egal, was passiert. Eine Fuck-off-Haltung, die zum Erfolg geführt hat.Porky: Scheitern als Chance!SZ: Ist ein erneuter Image-Wandel denkbar?Henning: Ja.SZ: Wieder so ein deutlicher Bruch?Henning: Mit Sicherheit!Foto: Nikolaus Brade Interview: Bernhard Blöchl

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Konzert - die Zweite und DritteBenefiz: Immer wieder ein Highlight zur Adventszeit ist das Benefizkonzert der Tatort-Kommissare Miro Nemec und Udo Wachtveitl und des Kommissares a.D. Michael Fitz. Dieses Mal rocken die Fernsehbeamten zugunsten der Organisation medica mondiale e.V. der alternativen Nobelpreisträgerin Monika Hauser.HipHop: Die MCs Maeckes und Plan B, a.k.a Markus Winter und Bartec Nikodemski, geben sich ein Stelldichein in München. Zusammen mit den Rappern Prinz Pi und Casper sind sie am Mittwoch im Backstage zu Gast. Wer intelligenten Rap abseits von Sido und Massiv hören möchte und mal wieder richtig feiern will, ist hier an der richtigen Adresse.Benefizkonzert der drei Tatortkommissare, 13. Dezember, 19 Uhr Vorverkauf: 22 Euro, Abendkasse: 25,50 Euro, Muffathalle, Zellstrasse 4, www.muffathalle.de Maeckes und Plan B, Prinz Pi - Neopunktour, 17.12.2008, Beginn: 20.00, Vorverkauf: 16 Euro Abendkasse: 19 Euro, Backstage Halle, Friedenheimer Brücke 7, www.backstage-online.comTexte: Rebecca Brielbeck Foto: ddp

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AusstellungUnter dem Titel "100 Meisterwerke aus New York" zeigt die Graphische Sammlung in München in der Pinakothek der Moderne eine Auswahl der besten Papierarbeiten aus der Sammlung des 1913 verstorbenen Bankiers John Pierpont Morgan.Erst zehn Jahre vor seinem Tod hatte der erfolgreiche Unternehmer begonnen, sich für hochkarätige Arbeiten auf Papier zu interessieren. Der größte Coup gelang ihm 1909 mit dem Ankauf der Blätter aus der grandiosen Charles Fairfax Murray Kollektion.Der Sohn J.P. Morgan junior machte die Sammlung öffentlich, indem er die Bestände 1924 im Gedenken an seinen Vater in die Pierpont Morgan Library auf Manhattan überführte. Seither erfuhr der ohnehin schon wertvolle Bestand kontinuierliche Zustiftungen von erheblichem materiellem und kunsthistorischem Wert.So besaß Pierpont Morgan das weltweit größte Konvolut an Zeichnungen des barocken Architekten und Theoretikers Giovanni Battista Piranesi. In München werden drei großformatige Architektur- und Dekorationsentwürfe zu sehen sein, sowie Skizzen und Vorzeichnungen von Tintoretto, Veronese, Michelangelo, Luca Signorelli, Raffael, Guido Reni oder Bernini.Darüber hinaus sind aber auch die wichtigsten europäischen Zeichen- und Malschulen seit der Spätgotik in dieser Sammlung vertreten. Von Rubens, über Jordaens, van Dyck, Dürer oder Altdorfer, die Franzosen Poussin und Lorrain oder Daumier und Degas bis hin zu Künstlern der Gegenwart umfasst diese Sammlung alles, was gut und teuer ist. Amerikanisch sehenswert!100 Meisterzeichnungen aus New York, Do., 11.Dez., bis 1. März, Graphische Sammlung in der Pinakothek der Moderne, Barerstraße 29, 23805360Text: Christoph Wiedemann Foto: The Pierpont Morgan Library

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KinoLéger trägt der Junge das Hemd über der Hose, seine Krawatte flattert im Wind. Gröhlend rennen die Teenies in Schuluniform durch den Park. Einer hält einen Baseballschläger in der Hand, ein anderer trägt eine Pistole bei sich. Alejandro (Daniel Tovar), dürftig mit einer Harpune bewaffnet, läuft im hinteren Mittelfeld mit.Die Halbwüchsigen eröffnen die Jagd auf einen anderen Teenager. Dieser hat sich mit zwei Freunden aus den Slums in das von Videokameras überwachte und mit Starkstromzaun umsäumte Villenviertel "La Zona" hineingeschlichen.In dem Spielfilm "La Zona" schotten sich die Reichen hinter einer gewaltigen Mauer vor Armut und Elend ab. Auf diesem Terrain gelten ihre eigenen Gesetze, Sicherheit ist das oberste Gebot. Das bekommen die Eindringlinge, die bei einem Gewitter auf einer umgestürzten Werbetafel über die Mauer klettern, tölpelhaft einen Diebstahl begehen und dabei eine Frau ermorden, erbarmungslos zu spüren.Zwei werden auf frischer Tat ertappt und erschossen, der jüngste von ihnen, Miguel (Alan Chávez), kann fliehen. Während sich in der Turnhalle eine Bürgerwehr formiert, mit Alejandros Vater (Daniel Giménez Cacho) an der Spitze, sucht Miguel verzweifelt Unterschlupf. Alejandro entdeckt den Verfolgten schließlich zu Hause im Keller, kampfbereit stehen sie sich gegenüber.Mit seinem Spielfilmdebüt "La Zona" ist Regisseur Rodrigo Plá ein düsterer Thriller und ein modernes Sozialdrama zugleich gelungen; auf internationalen Filmfestivals - von Toronto bis Venedig - gewann die engagierte Produktion bereits diverse Preise.Vorlage für die packende Story lieferte Plá der Roman seiner Frau, des weiteren hat er sich an der Wohnanlage Santa Fe in Mexico orientiert. Mit sicherer Hand inszeniert er die Plots, deren Motor starke Gefühle wie Angst, Hass und Paranoia sind. Beängstigend, wie sehr sich dabei die Grenzen zwischen Realität und Utopie verwischen. Aber dieses Schreckenszenario könnte sich, wie der mexikanische Regisseur ohne jede Illusion in einem Interview anmerkt, ebenso in Amerika oder Europa abspielen.Am Ende muss sich der Junge Alejandro entscheiden, wo und wie er leben will. Dann werden in "La Zona" Ordnung und Sicherheit wieder hergestellt sein, aber der Lack der feinen Gesellschaft ist ab.Text: Stefanie Schulte-Krude Foto: Cine Global

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Lesung:Notenlesen ist seine Sache bis heute nicht. Simon Schott vertraut allein seinem Gehör: Mehr als 2.000 Songs aller Art kann der mit 91 Jahren wahrscheinlich älteste Barpianist Deutschlands auf Zuruf spielen. Begonnen hat er nach dem Krieg in der legendären Pariser "Harry's New York Bar". Seit vielen Jahren kann man ihn im Hotel Vier Jahreszeiten hören, eisern jeden Tag.Nicht zuletzt dieser Job bringt es wohl mit sich, dass Schott Geschichten erzählen kann, für die andere mehrere Leben bräuchten. Kein Wunder also, dass er auch Autor von mehr als 15 Büchern ist, von den autobiographischen "Kriegserlebnissen eines Außeriridischen" über Klavier-Lehrbücher bis zu Science Fiction und Krimis. Die Neuauflage seiner Trilogie um den Privatdetektiv Foldex wird am Freitag, 12. Dezember, in m Vier Jahreszeiten gefeiert (19 Uhr, Telefon 21252719). Simon Schott spielt Klavier, seine Thriller liest Schauspieler Hans-Jürgen Stockerl.Text: Oliver Hochkeppel Foto: Renate Schmidt

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Musik und TanzDas humorvolle Spiel mit allem, was Geräusche und Töne von sich gibt, haben ihn zu dem gemacht, was er heute ist: Ardhi Engl ist einer der begehrtesten Performer innerhalb der freien Münchner Tanz- und Theaterszene. Im Sommer war der Multiinstrumentalist in der "Flispernden Klangzwirbel", einem Gemeinschaftsprojekt mit Urte Gudian, im Tams-Theater zu sehen. Nun kommt Engl mit einem neuen Stück ins Schwere Reiter: "SUR" mit der Tänzerin Ruth Golic, erzählt in poetisch-skurrilen Szenen, was ein altes sepharadisches, ein neapolitanisches Lied und argentinischer Tango gemeinsam haben.Sonntag und Montag, 14. und 15. Dezember, 20 Uhr, Dachauer Straße 114, 21898226.Text: Ariane Witzig Foto: Stephan Rumpf(SZ-Extra vom 11.12.2008/reb)

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