Veranstaltungsmarathon:Kleider, Klima und Klavier

Der Klimaherbst findet zum elften Mal statt - mit dichtem Programm

Von Thomas Anlauf

Es waren vor allem engagierte Mitarbeiter der Münchner Volkshochschule, die vor zehn Jahren das erste Mal zum Münchner Klimaherbst einluden, um dort mit Experten und Münchnern über Umweltthemen zu diskutieren. Mittlerweile ist die Veranstaltungsreihe, die im Oktober zum elften Mal stattfindet, eine hochprofessionelle und bundesweit beachtete Plattform. 120 Workshops, Exkursionen, Diskussionen, Konzerte und Vorträge befassen sich in diesem Herbst mit dem Thema "Klimaschutz und Gerechtigkeit".

Ziel der Reihe ist es, "ein trockenes Thema sinnlich zu vermitteln", sagt Mona Fuchs, die seit 2012 Geschäftsführerin des Münchner Klimaherbsts ist. Gemeinsame Spaziergänge, Kleidertauschpartys und Filmtage, die in diesem Jahr erstmals stattfinden, sollen Klimaschutz und Klimawandel anschaulich machen. Auch Klavierkonzerte gibt es nun erstmals, um das dichte Programm aufzulockern. "Wir fragen uns natürlich auch, ob es schlau ist, in einem Monat 120 Veranstaltungen anzubieten", sagt Fuchs. Aber in München gibt es eben auch zahlreiche Akteure, die etwas zum Thema beizutragen haben.

Da offeriert etwa "Wohnen ohne Auto", eine Gemeinschaftsinitiative Münchner Umweltverbände, eine Führung zu autofreien Projekten in der Stadt. Die Volkshochschule bietet unter anderem einen Vortrag zur Frage "Warum eigentlich Bio?" an. Und das Umweltinstitut München gibt einen Einblick in "die politische Debatte um den Kohleausstieg und ihre Akteure". Eröffnet wird der Klimaherbst von der Politikwissenschaftlerin Gesine Schwan, die 2004 und 2009 für das Amt der Bundespräsidentin kandidierte. Sie wird am 4. Oktober von 18 Uhr an im Alten Rathaussaal über gesellschaftliche Umbrüche aufgrund des Klimawandels referieren.

Dass der Münchner Klimaherbst längst ein ernst zu nehmendes Forum nicht nur für Wissenschaftler, sondern auch für ein breites Publikum ist, liegt auch an der Unterstützung durch die Stadt. Seit 2014 unterstützt sie die Veranstaltungsreihe, auch mehrere Förderer sichern das Bestehen des Klimaherbstes. Seit Februar 2015 wird die Plattform vom Netzwerk Klimaherbst e.V. getragen. Und um die Umweltthemen möglichst breit zu streuen, gibt es auch in den einzelnen Jahren wechselnde Träger, etwa Green City, Oekom oder das Münchner Umweltzentrum. "Wir haben da keine Berührungsängste", sagt Mona Fuchs.

Auch nach zehn Jahren ist der Klimaherbst noch auf Wachstumskurs. Längst finden Veranstaltungen auch über das ganze Jahr verteilt statt, etwa der Klimaherbstsalon. Mona Fuchs denkt sogar schon darüber nach, ob man vielleicht einen "Klimafrühling" als feste zweite Reihe anbietet, oder auch mal ins Umland geht. Und die brisanten Themen zu Klimawandel und Klimaschutz werden wohl auch nicht so schnell ausgehen.

Der 11. Münchner Klimaherbst findet vom 4. bis 27. Oktober an zahlreichen Veranstaltungsorten in München statt. Das Programmheft liegt unter anderem bei der Volkshochschule und in den Stadtteilbüchereien aus, im Internet findet sich das Programm unter www.klimaherbst.de. Für den Auftakt am 4. Oktober ist eine Anmeldung dringend nötig unter www.klimaherbst.de/anmeldung

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