Varieté in München:Tango einmal anders

Herausragende Künstler und mäßig lustige Comedians: Das Stück "Varieté trifft Tango" feiert im GOP Premiere - und begeistert nicht jeden.

Rebecca Brielbeck

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Gop Variété-Theater

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Im GOP Varieté-Theater in der Maximilianstraße fand am Sonntag die Premiere von "Varieté trifft Tango" statt. "Was passiert, wenn argentinische Leidenschaft auf deutschen Humor trifft?" - die Frage, die der Veranstalter stellt, wird vom Ensemble so beantwortet, wie es der ein oder andere vielleicht schon erwartet hätte: Die argentinische Leidenschaft in Form von Musik und Tanz ist umwerfend. Das, was gemeinhin als deutscher Humor verstanden werden wollte, dagegen nicht so sehr. Impressionen von der Show und den Premiere-Gästen.

Texte: Rebecca Brielbeck Foto: Alexander Dacos

Gop Variété-Theater

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Die Einladung zur Premiere klang vielversprechend: Von hochkarätigen Künstlern und Weltklasse-Musikern war die Rede. Das wollten sich die Schauspieler Horst Janson und Hansi Kraus, die sich mit verwegenen Dreitagbärten im GOP ein Stelldichein gaben, nicht entgehen lassen.

Foto: Rebecca Brielbeck

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Mangels hoher Stardichte bekamen dieses Mal auch die nicht ganz so bekannten Sternchen, wie Schauspielerin Olivia Pascal und ihr Mann Peter Kanitz, viel Aufmerksamkeit von den Fotografen. Mehrere Male musste alles, was prominent war oder hätte sein können, als Motiv herhalten...

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Uschi Prinzessin zu Hohenlohe-Oehringen und ihr Mann Prinz Peter nahmen es gelassen. Und auch die Schauspieler ...

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... Timothy Peach und Max Tidof ließen sich geduldig ablichten. Etwas Publicity hat noch niemandem geschadet.

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Das hat sich wohl auch Schlagersänger Michael Holm ("Mendocino") gedacht. Vielleicht wollte er aber auch nur einen netten Abend mit seiner Tochter Anna verbringen.

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Einen netten Abend erhofften sich viele Zuschauer im vollen Theatersaal der Varieté-Theaters in der Maximilianstraße. Ob dieser Wunsch in Erfüllung ging, darf jedoch bezweifelt werden, denn ...

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... Moderator und Stand-Up-Comedian Martin Quilitz, der durch die Show führte und dem Publikum die Geschichte des südamerikanischen Tanzes näher brachte, hat einen Humor, der nicht jedermanns Sache ist. Frei nach dem Motto, das viele Comedians heutzutage verinnerlicht haben - "platt zieht immer" -, feuerte er einen schlechten Witz nach dem anderen ins Publikum. Zwischen Scherzen über die Toiletten der Deutschen Bahn und seiner westfälischen Heimat, machte er sich auch über den ein oder anderen Gast lustig - Geschmackssache. Und auch, was das Ganze mit Tango zu tun haben sollte, wurde nicht immer klar. So verhielt es sich auch ...

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... mit diesen beiden Herrschaften: Das Comedy-Duo Stefanie Bonse und Michael Korthaus führten zahlreiche, teilweise durchaus erheiternde Kunststückchen vor. So schlugen sie zum Beispiel mit übergroßen Plastikklangstäben auf sich herum und erzeugten verschiedene Melodien oder fungierten als Tangoschüler. Was allerdings der letzte Auftritt sollte, war völlig schleierhaft, denn er hatte weder etwas mit dem Thema "Varieté sucht Tango" zu tun, noch war er künstlerisch wertvoll. Frau Bonse agierte als Yogalehrerin, Michael Korthaus als ihr Mr.-Bean-artiger, ungeschickter Schüler. Ein paar Witzchen unter der Gürtellinie - das "Sonnengefecht" von Korthaus befand sich nicht im Bauch, sondern an seinem Gemächt - folgte eine Nummer bei der mit großen, grünen Gymnastikbällen herumhantiert wurde. Es drängte sich die Frage auf, ob das tatsächlich der Ernst der Künstler war oder, ob man nur ausprobieren wollte, was man alles anstellen kann, bis das Publikum wütend wird. Was, nebenbei bemerkt, allerdings nicht passierte. Im Gegenteil: Am Ende klatschten alle artig Beifall.

Foto: Alexander Dacos

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Nun aber zum angenehmeren Teil des Abends: Die Tänzer, die über die Show verteilt immer wieder ihre Tango-Tanzkünste zum Besten gaben, beherrschten ihr Handwerk sehr gut und begeisterten das Publikum tatsächlich mit der in der Einladung versprochenen, argentinischen Leidenschaft. Grammy-Preisträger ...

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... Luis Stazo verzauberte mit "traumhaften" südamerikanischen Klängen, wie es eine Dame am Nebentisch ausdrückte, und versetzte die Gäste mit der Musik in eine Bar in Buenos Aires.

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Auch die Artisten waren ausgezeichnet und brachten die Premierengäste mit teilweise waghalsigen Darbietungen zum Staunen. Das Duo "equi-libre" führte eine anmutende Hand-auf-Hand-Nummer vor, die winzige Seilkünstlerin Petra Lange tanzte mit dem dicken Tau, das von der Decke hing und ...

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... das russische Quartett die Rokashovs erzählten mit einer waghalsigen Recknummer die Geschichte dreier Männer, die um eine Frau buhlen. Unterlegt waren alle Artistikdarbietungen mit Tango-Live-Musik. Nach den Rokashovs ...

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... ging ein Abend zu Ende, den man gut und gerne als durchwachsen bezeichnen kann: Die Comedy-Einlagen waren meist nicht so richtig lustig und ein bisschen zu oft fragte man sich, was die einzelnen Elemente der Show mit Tango zu tun haben sollen und wo der rote Faden abgeblieben war. Andererseits ist das Varieté sehr abwechslungsreich und hat viele Elemente. Außerdem bekommt man in München wohl nur sehr selten so gute südamerikanische Musik zu hören und derartig talentierte Artisten zu sehen.

Foto: Alexander Dacos

Text: Rebecca Brielbeck

"Varieté trifft Tango", noch bis 8.3. 2009, GOP Varieté-Theater, Maximilianstraße 47, Tel.: 210 288 444, www.variete.de

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