Urteil:27-Jähriger muss wegen Drogenhandels im Darknet in Haft

  • Ein 27-Jähriger wurde zu sechs Jahren und neun Monaten Haft verurteilt.
  • Er hat über das Darknet mit Drogen gehandelt. Außerdem wurden bei ihm kinderpronografische Dateien gefunden.
  • Der IT-Techniker hat damit 77 000 Euro verdient.

Seine Drogen kaufte der Angeklagte im Darknet und belieferte damit weit mehr als 1000 Kunden in Deutschland und der ganzen Welt. Die Lieferanten wurden mit der Kryptowährung Bitcoins bezahlt. Es war ein einträgliches und nicht alltägliches Geschäft mit Drogen, das ein IT-Techniker vom Starnberger See betrieb. Von Ende 2014 bis zu seiner Verhaftung im Januar 2017 verdiente er damit rund 77 000 Euro.

Unter anderem wegen unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge verhängten die Richter der 2. Strafkammer am Landgericht München II gegen den 27-Jährigen am Donnerstag sechs Jahre und neun Monate Haft. Außerdem wurde der IT-Techniker wegen des Besitzes von fast 600 kinderpornografischen Dateien verurteilt. Diese hatten Fahnder der Polizei bei der Festnahme auf dessen Rechnern entdeckt.

Es war ein "Riesennetzwerk", das der Angeklagte geknüpft habe, sagte der Vertreter der Staatsanwaltschaft bei seinem Plädoyer. Um zu verschleiern, dass er der Adressat von Drogen-Sendungen aus dem Ausland war, hatte der 27-Jährige unter anderem Freunde und Bekannte gebeten, diese für ihn anzunehmen. In einem Fall tat dies sogar die Mutter des IT-Technikers. Sie wurde wegen Beihilfe zum unerlaubten Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge zu einer Bewährungsstrafe von zehn Monaten verurteilt.

Sowohl der 27-Jährige als auch seine Mutter hatten ein Geständnis abgelegt. Zuvor war es zwischen Gericht, Staatsanwaltschaft und Verteidigung zu einer Verständigung im Hinblick auf das Strafmaß gekommen. Bis zur Festnahme hatte der Mann im Darknet insgesamt 20 Kilogramm Cannabis sowie 1,7 Kilogramm Amphetamin, 110 Gramm Kokain, 580 Gramm Ecstasy-Tabletten und zehn LSD-Trips umgesetzt. Aufgeflogen war das Drogengeschäft, als Ermittler des Zollfahndungsamts München auf eine Lieferung mit Drogen aus Kanada stießen, die an einen Bekannten des 27-Jährigen adressiert war.

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