Unwetter:Hagel und Orkanböen

Innerhalb einer Stunde fiel bis zu 25 Liter Regen pro Quadratmeter: Das schwere Unwetter, das über Bayern gezogen ist, brachte Hagel und Starkregen. Zahlreiche Keller liefen voll, Bäume knickten ein.

Ein schweres Unwetter hat am Montag weite Teile Bayerns mit Hagel und starkem Regen übergezogen. Im Ostallgäu knickten Bäume um, Feldfrüchte wurden zerstört. Wie die Polizei in Kempten mitteilte, kamen beispielsweise in Kaufbeuren und Buchloe bis zu zwei Zentimeter große Hagelkörner herunter.

Die Unwetter haben vor allem den Süden und den Norden Bayerns schwer getroffen. Allein im Landkreis Oberallgäu meldeten die Polizeistationen über hundert überflutete Keller und Straßen. Bei Sonthofen staute sich in Bächen Schwemmholz, es gab Schlammlawinen.

Die Bahnlinie Immenstadt-Oberstdorf musste vorübergehend gesperrt werden, weil Geröll auf die Gleise gerutscht war. Aus Kaufbeuren und Umgebung wurde starker Hagelschlag gemeldet. In Buchloe und seinen Nachbargemeinden lag eine bis zu zehn Zentimeter starke Schicht von Hagelkörnern. Ein Blitzeinschlag in ein Wehr bei Ochsenfurt nahe Würzburg legte die Schifffahrt auf dem Main für einige Stunden lahm.

Nach etwa einer halben Stunde zog das Unwetter weiter in Richtung München. Der private Wetterdienst Meteomedia hatte für das Gebiet zwischen Augsburg und München die höchste Warnstufe ausgegeben: Schwere Gewitter mit Starkregen, großem Hagel und orkanartigen Böen.

Der Deutsche Wetterdienst warnte für den Großraum München sowie in Oberfranken vor Unwettern der zweithöchsten Meldestufe. Stellenweise sei innerhalb von einer Stunde mit mehr als 25 Litern pro Quadratmeter zu rechnen.

Im Landkreis Fürstenfeldbruck knickten Bäume um und Keller liefen voll. Eine Straßenunterführung war unpassierbar. Zwischen 16 und 17 Uhr überquerte das Gewitter den Landkreis, zunächst nur mit starkem Wind und dicken Regentropfen, dann setzte ein Sturm mit Hagel in unterschiedlichen Korngrößen ein. In Fürstenfeldbruck etwa musste die Feuerwehr gegen 17 Uhr ausrücken, weil die Münchner Straße unter der Bahnlinie blockiert war. Welche Sachschäden das Unwetter verursacht hat, war bis zum Abend noch nicht bekannt.

Auch im Landkreis Dachau hielt das Unwetter die Einsatzkräfte mehrerer Feuerwehren in Atem. Sintflutartige Regenfälle und Hagelschlag, die etwa eine Stunde andauerten, setzten zahlreiche Keller unter Wasser und verwüsteten Gärten und Felder.

Besonders betroffen waren die Gemeinden Haimhausen, Petershausen und Weichs im nordöstlichen Landkreis.

In Weichs wurde die Hauptstraße überflutet, sie war zeitweilig unpassierbar. Nach Angaben von Kreisbrandrat Heinrich Schmalenberg hielten sich die Notrufe jedoch in Grenzen. Hagelschäden an Autos gab es offenbar nicht.

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