Unterstützung für Tagelöhner:Mehr Personal für das Beratungscafé

Von Sven Loerzer

Mit der Einrichtung des Beratungscafés für Zuwanderer aus EU-Ländern erwartet der Sozialausschuss des Stadtrats eine deutliche Entspannung der Situation im südlichen Bahnhofsviertel. Damit gebe es dann an der Sonnenstraße für Armutszuwanderer einen Tagesaufenthalt, wo sie sich ausruhen können, aber auch Beratung und Unterstützung erhalten, erklärte Sozialreferentin Brigitte Meier. Vor allem Geschäftsleute hätten über die stetig wachsenden Probleme mit einem illegalen Arbeitsmarkt und seinen Begleiterscheinungen an der Kreuzung Goethe-/Landwehrstraße geklagt. "Hier erfolgt die Anwerbung von Tagelöhnern für Arbeiten auf Baustellen, im Reinigungsbereich oder im Supermarkt oft durch Subunternehmen", erklärte die Sozialreferentin. Nach Angaben der Beratungsstellen suchen dort meist Bulgaren im Alter zwischen 18 und 45 Jahren nach Arbeit.

Als "gute Lösung" wertete der sozialpolitische Sprecher der Rathaus-SPD, Christian Müller, dass in dem Beratungscafé Menschen in prekären Lebenssituationen auch eine Duschmarke für die Waschräume im Hauptbahnhof erhalten könnten. Müller bekundete die Bereitschaft seitens seiner Fraktion, auch über zusätzliches Personal noch einmal zu reden, damit Arbeitsmigranten dann den Weg zu den entsprechenden Beratungsangeboten finden. Sehr erleichtert waren ebenfalls Grünen-Fraktionschefin Gülseren Demirel und CSU-Stadtrat Marian Offman, dass nach zwei gescheiteren Anläufen für eine Anmietung von Räumen nun die Anlaufstelle gesichert sei. Hohen Beratungsbedarf bei den Zuwanderern sieht der Geschäftsführer der Caritas-Zentren, Norbert Huber. "Viele brauchen Hilfestellung im Alltag, etwa zu Arbeitszeiten, Mindestlohn und Wohnen." Gerade die Betreiber von Häusern, die monatlich 350 Euro pro Bett verlangen, behandelten die dort wohnenden Menschen oft eher wie Sklaven.

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