Untersendling und Laim:Zwei Brandstiftungen in einer Nacht

Unbekannte Täter verursachen einen hohen Sachschaden - an einem Auto und in einem Mehrfamilienhaus

Nicht nur in Waldstücken am Münchner Stadtrand ist ein Brandstifter unterwegs, ein oder mehrere unbekannte Täter haben nun auch mindestens zwei Feuer in der Stadt gelegt und damit Tausende Euro Schaden angerichtet. Wie Feuerwehr und Polizei berichten, brannte es zunächst in der Nacht auf Dienstag gegen 0.15 Uhr in einem Mehrfamilienhaus in Laim. Die Bewohner an der Aindorferstraße wurden durch anschlagende Rauchmelder aufgeschreckt, zudem bemerkten Fußgänger, dass Rauch aus Kellerschächten quoll. Die Feuerwehr löschte in zwei Kellerabteilen sowie an drei weiteren Stellen im Haus kleine Brände. Offenbar hatte der Brandstifter quer durchs ganze Gebäude Feuer gelegt, auch ein Schwarzes Brett im Hausflur, ein Türvorleger und Wäsche auf einer Leine brannten. Eine 28-jährige Hausbewohnerin stürzte, als sie ins Freie rannte, und musste im Krankenhaus behandelt werden. Der Sachschaden wird auf 30 000 Euro geschätzt. Die Polizei fahndet nun nach dem Brandstifter.

Gut zwei Stunden später brannte dann ein Kastenwagen in Untersendling. Ein Pförtner der Großmarkthalle entdeckte das brennende Auto gegen 2.30 Uhr an der Thalkirchner Straße. Er rief die Feuerwehr, die den Brand nach eigenen Angaben schnell im Griff hatte. Der Schaden soll mehrere Tausend Euro betragen. Laut Polizei handelt es sich bei dem Wagen um ein Leasing- oder Leihfahrzeug von Sixt, also nicht um das übliche Ziel von gewaltbereiten Gentrifizierungs-Gegnern, die in München bereits mehrfach Autos von Immobilienfirmen angezündet haben sollen. Die Experten der Polizei gehen von vorsätzlicher Brandstiftung aus, das Kommissariat 43, das politische Straftaten aus dem linken Spektrum verfolgt, hat die Ermittlungen übernommen.

Ein dritter Brand, über den Feuerwehr und Polizei berichten, wurde vermutlich durch einen technischen Defekt entfacht. Am Montagabend bemerkte der Platzwart einer städtischen Sportanlage in Ramersdorf, dass Rauch aus dem Keller stieg. Ein Notstromaggregat, bestehend aus zwölf großen Blockbatterien, hatte Feuer gefangen. Nachdem die Feuerwehr die Flammen gelöscht hatte, wurde zum Schutz der Einsatzkräfte vor der Batteriesäure ein Dekontaminationsplatz aufgebaut, die Batterien wurden in Wannen gesichert. Geschätzter Schaden: 100 000 Euro.

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