Die fünf jungen Männer, die in der Nacht zum 16. April gemeinsam eine 26-jährige Frau in deren Wohnung in München vergewaltigt haben sollen, sind wieder auf freiem Fuß. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft München I gebe es derzeit keinen "dringenden Tatverdacht" mehr, der eine Inhaftierung rechtfertigen würde.
Die Ermittlungen laufen jedoch weiter, die 19-Jährigen gelten weiterhin als Verdächtige. Laut Staatsanwältin Judith Henkel wurde der Haftbefehl in drei Fällen komplett aufgehoben, in zwei Fällen gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt. Verstoßen die beiden jungen Männer gegen diese Auflagen, könnten sie erneut in Haft kommen.
Vergewaltigung:Martyrium in der eigenen Wohnung
Eine 26-jährige Verkäuferin wird von fünf jungen Männern vergewaltigt. Zwei Monate später nimmt die Polizei die mutmaßlichen Täter fest - doch die Details werden zurückgehalten.
Nach Informationen der SZ lernte die junge Frau die fünf Männer in der Nacht von Freitag, 15. April, auf Samstag, 16. April, in der Innenstadt kennen. Dabei soll reichlich Alkohol geflossen sein. Irgendwann beschloss die Gruppe, in die Wohnung der Frau nach Untersendling zu fahren. Dort sollen sie noch "diverse alkoholische Getränke zu sich genommen haben", hieß es im Bericht der Polizei. Was dann geschah, ist Gegenstand weiterer Ermittlungen.
Als die Frau am nächsten Tag aufwachte, war sie nackt, wies Verletzungen auf - und ihr kam der Verdacht, dass sie von den Männern vergewaltigt worden war. Es fehlten auch Wertgegenstände aus der Wohnung. Laut Staatsanwältin Henkel wurden DNA-Spuren gefunden. Außerdem gibt es ein Tondokument von dem Abend, das unbestätigten Berichten zu Folge die 19-Jährigen entlasten soll. Für eine abschließende Bewertung der Beweismittel sei es jedoch zu früh, sagte Henkel.
Die Polizei hatte nach zweimonatigen Ermittlungen die fünf Verdächtigen am 14. Juni in Sauerlach und München festgenommen.