Sie hat das Gesicht der Romanik im Turm und das der Gotik im Kirchenchor und im Schiff: So beschrieb Matthias Pöschl die einstige Dorfkirche an der Eversbuschstraße in dem Band "Allach-Untermenzing, Geschichte eines Stadtteils", 1997 herausgegeben von Ernst Rudolph. Und er verwendet gleich noch ein schöneres Bild, wenn er schreibt: "Die Wehrhaftigkeit des Turms, das vornehm-behäbige Kirchenschiff, der zur Würm abfallende Hang, und über die eilige Würm hin zum neuen Parkfriedhof der holzüberdachte Brettersteg - ein Bild an der Straße von Obermenzing nach Allach, das im Großraum München selten geworden ist."
700 Jahre ist es jetzt her, dass die Kirche Sankt Martin in Untermenzing erstmals in einer Urkunde erwähnt wurde. Damals hatte der Freisinger Bischof Konrad III. eine Liste anfertigen lassen, auf der alle Besitzungen seines Bistums aufgezählt wurden. Die unteren Stockwerke des Kirchturms sollen noch aus dieser Zeit stammen. Und es wird vermutet, dass schon lange davor eine Kirche an derselben Stelle stand. Ihr heutiges Aussehen hat sie allerdings erst 1985 nach der Renovierung unter Pfarrer Wilhelm Schuster erhalten. Das 700-jährige Bestehen der Pfarrkirche hat die Pfarrei mit einem ganzen Festjahr seit November vergangenen Jahres gewürdigt. Es gab Briefmarken der Kirche zu kaufen, ein 700-Jahre-Festbier und viele Veranstaltungen.
Zum Abschluss wird zur Kirchweih an diesem Sonntag, 18. Oktober, von 11 Uhr an ein Gottesdienst mit Weihbischof Engelbert Siebler gefeiert. Danach gibt es Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen im Pfarrheim. Um 13.30 Uhr bietet Werner Attenberger eine Kirchenführung an. Um 15 Uhr beginnt ein Konzert mit Dorothea und Ottmar Penka vom Untermenzinger Vokalensemble (Eversbuschstraße 9 und 11).