Untergiesing:Sport und Spaß im Rahmen

Architekturstudenten entwickeln Ideen für den Kolumbusplatz

Von Julian Raff, Untergiesing

Die Frage, ob die stillgelegte Bushaltestelle am Kolumbusplatz eher begrünt oder sportlich genutzt werden soll, haben Anwohner auf einer Ideenwerkstatt vor vier Wochen leidenschaftlich diskutiert. Einen Rahmen für beides schlagen nun Architekturstudenten der TU München vor, und zwar im Wortsinn: Unter den anlässlich eines Studienprojekts entstandenen Vorschlägen kam bei der Präsentation im Bezirksausschuss (BA 18) der einer hölzernen Rahmenkonstruktion besonders gut an. Aufgelockert durch unregelmäßige Geometrie aus spitzen und stumpfen Winkeln, könnte ein solcher Rahmen den Platz unter der Eisenbahnbrücke und den südlich angrenzenden Streifen zu einem halboffenen, geschützten Raum zusammenfassen. Innerhalb der Konstruktion ließen sich Netze spannen, wie sie ein Basketball- oder sonstiger Ballsportplatz neben der vielbefahrenen Straße am Giesinger Berg bräuchte. Gleichzeitig böten die Balken idealen Halt für Kletterpflanzen.

Die BA-Diskussion zeigte auch, welch unterschiedliche Ansprüche sich mittlerweile in einem dichten Wohnviertel auch auf unattraktive Ecken richten. Die für den 18. Stadtbezirk zuständige Seniorenbeirätin Irmtraud Nies hatte angemahnt, nicht nur an die Bedürfnisse Jugendlicher zu denken, sondern auch an Ruheplätze für ältere Anwohner. Eine breite Mehrheit im BA sieht hier aber wegen der immensen Lärmbelastung durch Bahn und Straße kaum Chancen auf ein stilles Refugium und verweist auf nahe Grünanlagen, etwa am Isarhang. Das vorgeschlagene Sportangebot mit Boulderwänden, Skateanlage oder Basketball erschien Heike Kraemer (SPD) arg "jungslastig". Bedenken, die der BA-Sportbeauftragte Peter Ödinger (CSU) nicht teilt, die Basketballabteilungen lokaler Sportvereine etwa hätten über 30 Prozent weibliche Mitglieder. BA-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) schlug eine Förderung aus dem Programm "Bürger gestalten ihre Stadt" vor. Falls sich auch der BA aus dem eigenem Topf beteiligt, würde die Stadt bis zu 10 000 Euro zuschießen.

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