Mit dem Bezirksausschuss (BA) des Stadtbezirks Untergiesing-Harlaching schließt sich ein weiterer Isar-Anlieger der Forderung nach feuerwerksfreien Zonen am Fluss an. Der BA nahm den Grünen-Antrag für eine Schutzzone längs der Isar, im Hochwasserbett und auf den Brücken mit nur einer Gegenstimme an; die Stadtviertelvertreter sprechen sich damit deutlich für eine Beschränkung der Böllerei aus.
Mit teils knappen Mehrheiten hatten zuvor die Ausschüsse Altstadt-Lehel, Isarvorstadt-Ludwigsvorstadt und Sendling auf Initiative der Grünen eine Schutzzone gefordert, unter anderem wegen zunehmender Müll- und Lärmbelastung. Das wichtigste Argument lieferte aber das am vergangenen Jahreswechsel besonders unangenehm spürbare Feinstaubproblem: Aufgrund der Inversionswetterlage hatte sich der Pulverdampf den ganzen Neujahrstag lang nicht verzogen. Wie die Stadt eine Regelung umsetzen könnte, bleibt vorerst unklar; ein polizeilich überwachtes Verbot scheidet jedenfalls aus. Wie Polizeihauptkommissar Dieter Heumann von der Polizeiinspektion 23 in Giesing erklärte, verlangt die Silvesternacht ihm und den Kollegen schon jetzt das Äußerste ab. Man werde wohl keine "Armada von Schandis" zwecks Kontrolle in die Isarauen schicken können, hatte der BA-Vorsitzende Clemens Baumgärtner (CSU) bereits vermutet.
Vielleicht bleibt es bei einem öffentlichen Appell an die Vernunft. Besonders deutlich sollte dieser im Bereich des Tierparks und der gegenüber liegenden Kliniken ausfallen, mahnte Christa Knappik (SPD). Gegen neue Restriktionen stimmte und argumentierte Ferdinand Brinkmöller (CSU). Feuerwerkskörper bestünden hauptsächlich aus Schwarzpulver, Holzkohle, Schwefel und Natriumkarbonat. Die Emissionen seien weniger schädlich als der winterliche Rauch aus der beliebten Verfeuerung von Holz in offenen Kaminen und Zimmeröfen.