Untergiesing:Eine Nummer zu groß

Kritik an Containerbau im Pausenhof lässt nicht nach

Von Julian Raff, Untergiesing

Verhindern können Eltern und Kommunalpolitiker den umstrittenen Containerbau im Pausenhof der Agilolfingerschule wohl kaum mehr. Stadträte der Oppositionsfraktionen nehmen ihn aber weiter kritisch ins Visier, und sei es nur, um ähnliche vermeintliche Fehlplanungen andernorts zu vermeiden. Im Dezember hatten sich Mitglieder der Fraktionsgemeinschaft FDP, HUT und Piraten gegen eine Containeranlage gestellt, die mit 500 Quadratmetern Grundfläche den Pausenhof weitgehend verbauen würde: Sowohl die Größe als auch der Standort seinen am Bedarf vorbei geplant. Nachgehakt haben nun noch einmal auch Räte der Fraktion Grüne/Rosa Liste. In der Kritik bleibt der Provisoriums-Bau unter anderem, da er mit sechs Klassenzimmern, Mensa- und Nebenräumen den Bedarf möglicherweise weit übersteigt.

Die Prognose sagt bis 2017 einen Anstieg um 30 Schüler voraus, anschließend einen Rückgang. Flüchtlinge und die künftigen Bewohner des Osramgeländes sind hier zwar nicht eingerechnet; allerdings sieht die Stadt, wenn auch erst in zehn bis 15 Jahren, einen festen Erweiterungsbau samt Tiefgarage auf dem heutigen Lehrerparkplatz vor. Genau dort, im Süden des alten Schulhauses, sähen die Grünen ein kleineres, mobiles Provisorium gut aufgehoben, das mit Beginn der Bauarbeiten immer noch in den Schulhof verlegt werden könnte. Als Alternativstandort nennen sie außerdem eine am Agilolfingerplatz gelegene, 650 Quadratmeter große Parkharfe. Stadtschulrat Rainer Schweppe pocht demgegenüber auf dem Erhalt von Parkplätzen und beruft sich unter anderem auf staatliche Vorgaben. Abgesehen davon, dass wohl ein Minimum an Freiflächen für Kinder vorgeschrieben sei, bezweifeln die Grünen, dass die verlangten Stellplatz-Zahlen je praktisch evaluiert wurden. Zudem seien sie für eine 111 Jahre alte Schule womöglich gar nicht bindend. Die Grünen merken zudem an, der endgültige Erweiterungsbau komme wohl zu spät, um die Investoren vom Osramgelände an den Kosten zu beteiligen.

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