Unterföhring:Tote vom Feringasee: Tatverdächtiger festgenommen

  • Die Polizei hat im Fall der verkohlten Frauenleiche vom Feringasee einen Tatverdächtigen festgenommen.
  • Die Frau ist inzwischen identifiziert, es handelt sich bei dem Opfer um eine 35-jährige Münchnerin.
  • Die aus Sachsen stammende Managerin war am Montagmorgen von ihrem Lebensgefährten als vermisst gemeldet worden.

Von Thomas Schmidt

Die Polizei hat im Fall der verbrannte Leiche, die am Montagnachmittag auf einem Parkplatz am Feringasee gefunden wurde, den Lebensgefährten der Frau festgenommen. Der 32-Jährige wird verdächtigt, die Frau getötet zu haben.

Bei dem Opfer handelt es sich um eine 35 Jahre alte Münchnerin, die zuletzt in verantwortungsvoller Position für ein Münchner High-Tech-Unternehmen gearbeitet hatte. Die Hinweise verdichten sich, dass Beatrice F. erst ermordet, dann vom Täter an den See gefahren und schließlich dort angezündet wurde, um die Spuren der Tat zu verwischen. Ermittler wissen: Die meisten Tötungsdelikte sind Beziehungstaten. Auf die Frage, ob dies auch in diesem Fall so sei, antwortete Kriminalhauptkommissar Herbert Linder am Mittwoch noch: "Es ist alles offen." Der 32-jährige Lebensgefährte des Opfers wurde von den Ermittlern zunächst als Zeuge befragt, nicht als Verdächtiger.

Die Mordkommission geht inzwischen davon aus, dass der abgelegene Fundort nicht der Tatort war, der Täter muss die Leiche folglich dort abgelegt haben. Zur genauen Todesursache und zum exakten Todeszeitpunkt will Linder nichts sagen, nach Informationen der SZ wurde die Münchnerin stranguliert. Vermutlich erst danach brachte der Täter die 35-Jährige an den See und zündete dort ihre Leiche mithilfe eines Brandbeschleunigers an, um die Identifizierung zu erschweren und mögliche Spuren zu vernichten.

Durch einen Abgleich des Zahnschemas stellten Gerichtsmediziner am Dienstag fest, um wen es sich bei der Toten handelt. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Ermittler aber ohnehin schon einen Verdacht: Die aus Sachsen stammende "Advanced Projekt Managerin" war von ihrem Lebensgefährten als vermisst gemeldet worden. Der 32-Jährige gab an, seine Partnerin habe sich mit einer Arbeitskollegin treffen wollen. Deswegen habe sie Sonntagabend die gemeinsame Wohnung im Münchner Osten verlassen und sei mit ihrem BMW zu dem Treffen gefahren.

Er selbst habe sich ins Bett gelegt und sich irgendwann gewundert, dass die 35-Jährige nicht nach Hause kam. Noch in der Nacht rief er erstmals bei der Polizei an. Als seine Partnerin auch am Montagmorgen noch verschwunden war und nicht im Büro erschien, gab er eine Vermisstenanzeige auf. Nur Stunden später wurden die Leiche und der BMW gefunden. Der Wagen stand abgeschlossen in der Nähe ihres Arbeitsplatzes an der Lilly-Reich-Straße in Freimann.

Mit welcher Kollegin sich die 35-Jährige treffen wollte, weiß die Polizei nicht, ihr Lebensgefährte konnte keinen Namen nennen. Auch Befragungen im Kollegenkreis brachten kein Ergebnis. Das Smartphone der Toten könnte entscheidende Hinweise liefern, doch es ist verschwunden. Weder verbrannte es mit der Leiche, noch wurde es in der Wohnung oder im Wagen gefunden. Die Vermutung liegt nahe, dass der Täter das Handy absichtlich hat verschwinden lassen.

Ob sich das Opfer tatsächlich mit einer Freundin treffen wollte, ist demnach offen, die Aussage ihres Partners konnte bisher nicht bestätigt werden. Nach seinen eigenen Angaben wartete der 32-Jährige in der Tatnacht allein in der Wohnung auf sie.

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