Unterföhring:Streng sein? Nur mit Autofahrern

Johanna Schweikl, Schulweghelferin Unterföhring

Seit 1983 ist Johanna Schweikl Schulweghelferin - zweimal die Woche steht sie an der Kanalstraße.

(Foto: Florian Peljak)

Seit ihre Kinder groß sind, hilft Johanna Schweikl am Schulweg

Als Mutter ist Johanna Schweikl jeden Morgen aufgestanden und hat ihren Kindern vor der Schule Frühstück gemacht. Heute steht sie auf, um Kindern anderer Mütter sicher über die Straße zu helfen. Johanna Schweikl ist 61 Jahre alt und seit 1983 Schulweghelferin. Immer dienstags und donnerstags steht sie von 7.25 Uhr an bereit und wartet am Straßenübergang Münchnerstraße Ecke Kanalstraße bei Wind und Wetter auf ihre Schützlinge - gehüllt in einen gelben Mantel, eine leuchtende Kelle in der Hand.

Die Kinder hören auf sie, streng muss sie aber eher mit den Erwachsenen sein, sagt Johanna Schweikl. Die Schulkinder kennen sie. Ist sie einen Tag mal ausnahmsweise nicht da, so wird sie Tags darauf direkt angesprochen: "Wo waren Sie denn gestern?" Das Engagement bereitet ihr nun seit 31 Jahren Freude, "Es ist wirklich schön mit den Kindern. Sie hören brav auf das, was ich sage", sagt sie.

Erst wenn Johanna Schweikl den Weg freigibt, kann es losgehen. Es entsteht mit der Zeit ein Vertrauensverhältnis. In all den Jahren gab es einige Situationen, bei denen die Schulweghelferin froh war, da gewesen zu sein. "Die Disziplin der Autofahrer lässt oftmals zu wünschen übrig", sagt Schweikl. Telefon am Ohr, Kaffeetasse in der Hand, ein Fahrer habe sich sogar mal im Auto rasiert. Mit ihrer Kelle verschafft sie sich Aufmerksamkeit, um die Fahrer zurechtzuweisen und die Kinder zu schützen. Solange sie noch kann, will sie diese Tätigkeit, die ihr so viel Freude bereitet, noch weiter machen. Auch ihre kleinen Schützlinge freuen sich jeden Tag über ihren Schulwegengel: "Guten Morgen, Frau Schweikl", sagen sie. "Einen schönen Tag, Frau Schweikl", wünschen die Kinder ihr im Chor.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: