Ein außer Kontrolle geratener Mercedes hat am Samstagmorgen auf der Autobahn A 99 eine Kettenreaktion ausgelöst. Ein Lastwagenfahrer verletzte sich dabei schwer, fünf Insassen eines Autos trugen leichte Blessuren davon. Am Ende war ein Lastzug umgestürzt, fünf Autos waren beschädigt, zudem lief laut Feuerwehr "eine nicht überschaubare Menge" Treibstoff aus; das Erdreich müsse voraussichtlich ausgetauscht werden. Den Sachschaden beziffert die Polizei derzeit auf mindestens 100 000 Euro. Der Fahrer des Mercedes, ein 44-jähriger Münchner, war offenbar alkoholisiert unterwegs.
Wie die Polizei am Samstag mitteilte, war der Münchner gegen 6.40 Uhr auf der A 99 in der Nähe des Dreiecks Feldmoching in Richtung Stuttgart unterwegs, als er mit seinem Fahrzeug ins Schleudern geriet. Das Auto prallte gegen die Mittelleitplanke, schleuderte zurück und rammte das Fahrzeug einer Familie aus Rheinland-Pfalz. Die vier Insassen, darunter ein einjähriges Kind, wurden dabei leicht verletzt, ebenso der Mercedes-Fahrer.
Nun aber konnte der Fahrer eines in der Slowakei zugelassenen Lasters nicht rechtzeitig bremsen. Beim Versuch auszuweichen, kippte der Sattelzug um und durchbrach auf einer Brücke die seitliche Leitplanke. Die Zugmaschine kippte die Brücke hinab auf einem Grünstreifen, der angehängte Tieflader ragte quer über die Autobahn und verlor Teile der geladenen Stahl-Kabelrollen. Der 51-jährige Lastwagenfahrer wurde eingeklemmt und schwer verletzt. Er musste aus dem Führerhaus herausgeschnitten werden, ein Rettungshubschrauber brachte ihn in eine Klinik. Zwei weitere Fahrzeuge wurden durch herumliegende Teile beschädigt.
Weil der Unfall ausgerechnet an der Stelle geschah, an der die Staatsstraße 2342 unter der A 99 hindurchführt, fielen überdies Trümmerteile auf die Staatsstraße und beschädigten dort das Fahrzeug einer 48-Jährigen - die Fahrerin blieb unverletzt. Die A 99 musste für mehrere Stunden für den Verkehr gesperrt werden.