Unfall auf der A 96:Geisterfahrer rast in Tanklastwagen

Um 5 Uhr morgens stieß ein Geisterfahrer auf der A 96 im Südwesten von München mit einem Tanklastwagen zusammen. 35.000 Liter Treibstoff gingen sofort in Flammen auf. Die Autobahn ist noch immer gesperrt.

Ein mit 35.000 Litern Treibstoff beladener Tanklastzug ist am Freitagmorgen auf der Autobahn 96 im Südwesten Münchens nach einem Unfall ausgebrannt. Der Lkw stieß um 5 Uhr zwischen den Ausfahrten München-Blumenau und Gräfelfing mit einem Geisterfahrer zusammen, wie die Polizei mitteilte.

Unfall auf der A 96: undefined
(Foto: Foto: dpa)

Dabei fingen 10.000 Liter Diesel und 25.000 Liter Benzin Feuer. Wegen der starken Rauchentwicklung wurden die Anwohner für mehrere Stunden aufgefordert, ihre Fenster geschlossen zu halten. Diese Warnung wurde aber bis 8 Uhr wieder aufgehoben, nachdem das Feuer gelöscht war.

Der Geisterfahrer wurde bei dem Unfall schwer verletzt. Er erlitt nach Angaben der Polizei Verletzungen im Gesicht und wurde auf die Intensivstation eines Münchner Krankenhauses gebracht. Der Fahrer des Tanklasters erlitt einen Schock.

Er konnte sich aber noch rechtzeitig aus dem Lkw retten, bevor dieser Feuer fing. Laut Polizei war der Geisterfahrer mit einem Firmenfahrzeug unterwegs und fuhr bereits an der weiter westlich gelegenen Anschlussstelle Gilching in falscher Richtung auf die Autobahn. Nach rund acht Kilometern passierte der Unfall.

Die für Berufspendler wichtige A 96 zwischen Lindau am Bodensee und München war am Morgen für mehrere Stunden komplett gesperrt. Es kam zum Teil zu erheblichen Verkehrsbehinderungen auf den Umleitungsstrecken. In Fahrtrichtung Lindau rechnete die Polizei damit, dass der Verkehr erst am Freitagabend oder sogar erst am Samstag wieder freigegeben werden könnte.

Durch die Hitze des Brandes wurde der Fahrbahnbelag zum Teil zerstört. Außerdem sickerte ein Teil der Ladung ins Erdreich. Die Umweltbehörde des für den Unfallort zuständigen Landkreises München begann noch am Morgen mit Untersuchungen.

Feuerwehr und Polizei waren mit einem Großaufgebot im Einsatz. Wieso der Unfallverursacher als Geisterfahrer unterwegs war, ist noch offen. Die Polizei hatte zunächst noch keine Erkenntnisse, ob der Anfang 30-Jährige ortskundig war oder sich als Fremder einfach verirrt hatte.

In einer ersten Zwischenbilanz sagte ein Polizeisprecher, angesichts des Gefahrenpotentials beim Brand eines Tanklastzugs könne von einem "relativ glimpflichen Verlauf" gesprochen werden.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: