Und jetzt?:"Ein Ort, der einlädt"

Und jetzt?: So schön kann es vor der Oper sein: Der Schauspieler Udo Wachtveitl wirbt für die Umgestaltung des Max-Joseph-Platzes.

So schön kann es vor der Oper sein: Der Schauspieler Udo Wachtveitl wirbt für die Umgestaltung des Max-Joseph-Platzes.

(Foto: Stephan Rumpf)

Warum sich Udo Wachtveitl für den Max-Joseph-Platz engagiert

Von Philipp Crone

Nicht einmal die Sessel helfen. Selbst wenn man so außergewöhnlich gemütlich sitzen kann wie Udo Wachtveitl am Dienstagnachmittag auf dem Max-Joseph-Platz, auf einem Sofa, die Füße bequem hochgelegt, dann stört einen manches. Zum Beispiel die röhrend vorbeirauschenden Edelkarossen. Oder die im Hintergrund vor der Residenz geparkten Busse. Deshalb hockt der Tatort-Kommissar ja auch hier, in einem von der Oper aufgebauten provisorischen Wohnzimmer. Mit Lampe, Couchtisch und Orangenbaum. Denn nachdem vor einigen Wochen Architekturstudenten Vorschläge für eine Umgestaltung des Platzes gemacht haben, möchten die Anwohner, sprich die Oper, weiter auf die Thematik und die Probleme des Ortes hinweisen - mit dieser Aktion.

SZ: Herr Wachtveitl, wie sitzt es sich denn so im Sessel auf dem Opernplatz?

Udo Wachtveitl: Sehr schön! Das Sofa und der ausgelegte Teppich helfen schon sehr. Bei der Bepflasterung ist sowohl das Gehen als auch das Sitzen auf dem Platz sonst ja schon sehr schwierig.

Nun gibt es einige Vorschläge, wie man diesen zentralen Ort verändern könnte.

Man fragt sich ja, warum man nicht schon früher darauf kam, den Platz zu verändern.

Diskutiert wird das seit Jahrzehnten. Allerdings ohne Ergebnisse. Was könnten Sie sich denn vorstellen?

Einen Ort, der einlädt. Da gibt es in München derzeit nur den Gärtnerplatz. Der ist dann auch bei der ersten annähernd lauen Frühlingsnacht gleich knackevoll. Es wäre wunderbar, wenn man diese Stimmung der köstlichen Münchner Sommernächte hier rüberretten könnte.

Also braucht es einen Ort, den die Münchner vor allem abends gerne besuchen?

Ja, einen Ort, der zu einer Nacht einlädt.

Begrünt?

Grundsätzlich: Ein Baum ist immer gut. Aber es sollte weder ein Wald entstehen noch dürfen die Blicke auf die wunderbaren Gebäude verstellt sein. Grün schon. Vor allem aber würde mir eine wechselnde Gestaltung des Ortes gefallen.

Wie Bühnenbilder der Oper?

Ja, denn das würde auch den Ort widerspiegeln. Mal befindet man sich vielleicht in Rom, dann wieder in Frankreich. Oder wie wäre es im Winter mit einer Eisbahn, wie am Stachus? Man könnte so zu Beginn auch ausprobieren, was am besten funktioniert. Wie muss ein Platz aussehen, den die Menschen auch am Abend noch besuchen?

Treppenstufen zum Sitzen gibt es auch, wie beim Gärtnerplatz.

Und weniger Anwohner, da könnte man ohne Proteste die ganze Nacht sitzen bleiben.

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