Umweltschutz:Tierpark führt Mehrwegbecher ein

Recup Tierpark Hellabrunn

Gut, auch für Elefanten:Tierpark Hellabrunn führt Mehrwegbecher-Pfandsystem ein.

(Foto: Tierpark Hellabrunn)
  • Allein in München landen täglich etwa 190 000 Pappbecher im Müll.
  • Das Münchner Unternehmen Recup hat für dieses Problem ein Mehrweg-Pfandsystem entwickelt.
  • Der Tierpark Hellabrunn führt das Pfandsystem zum 1.März nun in allen sieben Gastronomiebetrieben ein.

Von Jacqueline Lang

München hat's satt. So lautete der Slogan, auf den überlebensgroßen Einwegbechern, die der Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) Ende vergangenen Jahres in der Münchner Innenstadt aufgestellt hat. Das Problem, auf das die Initiative aufmerksam machen soll: Allein in München landen täglich etwa 190 000 Pappbecher im Müll. In ganz Deutschland sind es jährlich 2,8 Milliarden.

Das 2016 gegründete Münchner Unternehmen Recup will sich mit einem Mehrweg-Pfandsystem genau dieser Problematik annehmen. Mit Erfolg: Nachdem das System zunächst als Pilotprojekt in Rosenheim gestartet ist, gibt es nun unter anderem Partner in Berlin, Köln, am Bodensee und natürlich in München. Hier ist als Partner nun der Tierpark Hellabrunn hinzugekommen. Zum 1. März führt der Zoo das Pfandsystem in den insgesamt sieben Gastronomiebetrieben auf dem Gelände ein. Zu den Betreibern der Lokale gehören die Mövenpick-Gruppe, die mit ihrer Tochter Marché das Tierpark-Restaurant übernommen hat und Wiesnwirt Siegfried Able, der das Café Rhino, den Tao-Garten und das Fish&Chips führt.

"Natürlich hat nicht zuletzt der Tierpark mit seinem Bildungsauftrag ein großes Interesse daran, nachhaltiges und ressourcenschonendes Handeln zu unterstützen", erklärt Tierpark-Direktor Rasem Baban. Die dritte Bürgermeisterin Christine Strobl (SPD) begrüßt das Vorhaben: Sie freue sich, dass "auf Initiative des Tierparks" alle Pächter an bei dem System mitmachen, das sich bei vielen Münchnern "als Alternative zum Pappbecher etabliert" habe. Mehr als 200 Cafés und Bäckerein in München bieten das Pfandsystem mittlerweile an, Tendenz steigend. Das Konzept von Recup ist schnell erklärt: Kauft man sich einen Kaffee in einem der Becher, die aus recyclingfähigem Kunststoff hergestellt werden, zahlt man einen Euro Pfand. Braucht man den Becher nicht mehr, kann man ihn bei einem der Partner zurückgeben und erhält den Euro zurück.

Von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) wurde das Mehrweg-Pfandsystem bei der Europäischen Woche für Abfallvermeidung im vergangenen November als besonders verbraucherfreundlich ausgezeichnet. Die stellvertretende Geschäftsführerin Barbara Metz fordert dennoch langfristig eine zusätzliche Abgabe von 20 Cent auf Einwegbecher. So soll ein zusätzlicher Anreiz für die Nutzung von Mehrwegbechern geschaffen werden.

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