Umwelt:Gefährliche Giftspritze

Bund Naturschutz warnt vor Produkten zur Wespenbekämpfung

Wespen mögen lästig sein, wenn sie im Garten um den Obstkuchen schwirren. Doch sie sind in Deutschland geschützt. Die Tiere dürfen weder gefangen noch getötet, Wespennester nicht zerstört werden. Der Bund Naturschutz (BN) in München warnt davor, mit Giften gegen Wespen vorzugehen. Bei einer Recherche in Münchner Baumärkten, Gartencentern und im Onlinehandel haben die Umweltschützer festgestellt, dass dort Produkte wie "Wespenschaum", "Wespen K.O." und "Wespen-Turbo-Spray" angeboten werden.

Auf die Bitte um eine Stellungnahme und die Aufforderung, die Produkte aus dem Sortiment zu nehmen, reagierten die Firmenzentralen der angeschriebenen Unternehmen: Einige sagten zu, besonders problematische Gifte nicht mehr oder nur noch nach einer Kundenberatung zu verkaufen. "Grundsätzlich hielten alle Firmen jedoch an einem Verkauf der Insektengifte fest", teilt der Verband mit. "Die Giftspritze gehört, wenn überhaupt, in die Hand von Fachleuten, nicht von Laien", sagt der Münchner BN-Vorsitzende Christian Hierneis. Rote Wespe, Sächsische Wespe und viele andere Arten würden zwar ähnlich aussehen wie die Deutsche und die Gemeine Wespe, die mitunter lästig werden, meiden jedoch die Nähe des Menschen. "Sie zu bekämpfen ist unnötig und verboten", so Hierneis.

Lediglich Deutsche und Gemeine Wespe dürften unter Umständen umgesiedelt und auch bekämpft werden. In Notfällen berät auch die Berufsfeuerwehr, was zu tun ist, wenn sich Wespen oder Hornissen am Haus ein Nest gebaut haben und entfernt sie in Extremfällen. Wespen gelten als wichtige Mückenjäger und tragen zur Bestäubung von Blüten bei.

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