Umfrage:Jeder Quadratmeter zählt

Institut erhebt Daten für Mietspiegel, Stadt bittet um Mithilfe

Von Thomas Anlauf

Die Stadt bittet die Münchner um Mithilfe für den neuen Mietspiegel: Seit diesem Donnerstag rufen Mitarbeiter des Marktforschungsinstituts TNS Deutschland nach dem Zufallsprinzip bis zu 30 000 Menschen an, um Wohnungen zu ermitteln, die sich dann im Mietspiegel wiederfinden werden, der im März 2017 erscheinen soll. In dem Papier erscheinen lediglich frei finanzierte Wohnungen. Im Anschluss werden die Interviewer mit den Mietern persönliche Gespräche vereinbaren. Auch Vermieter werden befragt, um etwa Erkenntnisse über Heizkosten und Heizart zu erhalten. Die Teilnahme an der Umfrage ist freiwillig, die Daten zur Wohnung werden anonymisiert ausgewertet. Die Befragten sollten sich vor Beginn des persönlichen Interviews den Mitarbeiter- und Personalausweis des Interviewers zeigen lassen, teilt das Sozialreferat mit.

Das Referat beauftragt für den aktualisierten Mietspiegel alle zwei Jahre ein Marktforschungsinstitut mit einer Umfrage unter Mietern und Vermietern. Der Mietspiegel ist eine Übersicht der ortsüblichen Vergleichsmieten und soll darlegen, ob die Miethöhe einer Wohnung in einem bestimmten Gebiet überhaupt angemessen ist. Durch die seit vergangenem August geltende Mietpreisbremse habe der Mietspiegel noch mehr an Bedeutung gewonnen, "da seit diesem Zeitpunkt bei Neuvermietungen die ortsübliche Miete im Regelfall nicht mehr als zehn Prozent überschritten werden darf", heißt es in einer Mitteilung des Rathauses. Die Stadt appelliert deshalb an die Münchner Mieter und Vermieter, an der Umfrage teilzunehmen, da nur bei ausreichend vielen aktuellen Daten der Mietspiegel besonders aussagekräftig ist.

Allerdings gibt es auch Kritik am Münchner Mietspiegel. Der Haus- und Grundbesitzerverein etwa hält den aktuellen Mietspiegel für lückenhaft dokumentiert und für zu niedrig angesetzt. Gegen die neue Mietpreisbremse, die auch in München gilt, will der Verein unter seinem Geschäftsführer Rudolf Stürzer sogar juristisch vorgehen.

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