Typisierungsaktion:Leben retten

Der fünfjährige Leonardo braucht dringend eine Knochenmarkspende

Von Jakob Wetzel

Zunächst glaubten die Eltern des kleinen Leonardo an einen grippalen Infekt, nichts Schlimmeres. Jetzt aber kämpft der Fünfjährige aus Allach um sein Leben: Er hat Leukämie, noch dazu eine besonders aggressive Form. Vor drei Monaten stellten Ärzte im Haunerschen Kinderspital die Diagnose. Nun braucht der Bub dringend einen passenden Stammzellspender. Freunde der Familie organisieren deshalb am Samstag, 25. Juni, von 11 bis 16 Uhr eine Typisierungsaktion im katholischen Pfarramt Maria Himmelfahrt an der Höcherstraße 14 in Allach. Gesucht ist dabei nicht nur ein Stammzellspender, es fehlt auch Geld.

Angefangen hat es im Kindergarten: Da wirkte Leonardo im März blass und lustlos, er wurde still. Die Erzieher schickten ihn nach Hause, der Kinderarzt verschrieb ihm ein Antibiotikum, doch nichts half, es ging dem Fünfjährigen immer schlechter. Im Haunerschen kam dann der Schock für ihn, seine Eltern und die jüngere Schwester: Leonardo hat akute lymphoblastische Leukämie. Die Ärzte begannen umgehend mit einer ersten Chemotherapie; schließlich gelang es ihnen, die Krankheit zumindest vorübergehend zu unterdrücken. Dafür aber sind wiederkehrende Chemotherapien notwendig; dauerhaft hält das der kleine Körper nicht aus.

Derzeit ist Leonardo zu Hause. Weil es in seiner Familie eine genetische Besonderheit gibt, kommen nur wenige Spender infrage; in der Familie passte niemand. Die Hoffnung ist nun, dass es in München einen geeigneten Spender gibt. Noch größer sei derzeit die Hoffnung der Familie, dass sich in der weltweiten Datenbank aus 28 Millionen Typisierten ein Treffer findet, sagt Manuela Ortmann von der Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern. Denn bis die am Samstag gesammelten Proben im Labor ausgewertet sind, könnten bis zu zehn Wochen vergehen. Mit einem Treffer aus der Datenbank könne Leonardo schneller geholfen werden.

Je mehr Leute sich typisieren lassen, desto größer ist auch künftig die Chance auf einen solchen Treffer. Wer am Samstag keine Zeit hat, kann sich bei einem der anderen Termine des Roten Kreuzes typisieren lassen; sie sind unter www.bayern-gegen-leukaemie.de abrufbar. Und auch wer selbst als Knochenmarkspender ausscheidet, könne helfen, sagt Ortmann: Für jede Typisierung werden Laborkosten in Höhe von 50 Euro fällig; es ist Geld, das der Stiftung fehlt. Sie ist auf Spenden angewiesen. Am Samstag rechnet die Stiftung mit 1000 Besuchern; kommen so viele, reicht ihr Geld nicht aus, um die Proben alle untersuchen zu lassen.

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