Trudering/Riem:Rechtzeitig nachgefragt

Stadtviertelvertreter wollen Infos zum Erhalt der Gartenstadtgebiete

Stefan Ziegler (CSU), zweiter stellvertretender Vorsitzender des Bezirksausschusses (BA) Trudering-Riem, nimmt die Aussagen der Stadt in ihrer Jahresvorschau ernst. Dort war der Erhalt des Gartenstadtcharakters als wichtiges Ziel genannt worden, das die Stadtplanung konsequent verfolgen will. Demnach gelte es, trotz enger rechtlicher Grenzen deren substantiellen Schutz zu gewährleisten und bauliche Entwicklungen in städtebaulich wünschenswerter Weise zu ermöglichen. Noch im ersten Halbjahr soll der Stadtrat über die bisherigen Erfahrungen informiert werden und einen Vorschlag für das weitere Vorgehen diskutieren. Ziegler will nun, dass die Stadt alle Schritte darstellt, mit denen der Erhalt der Gartenstadtgebiete speziell in Trudering-Riem sichergestellt werden soll. Zudem forderte er, dass die Verwaltung den BA auf dem Laufenden hält und in alle weiteren Schritte einbezieht.

So weit konnte das jeder im Gremium nachvollziehen und mittragen. Doch Zieglers Antrag enthielt in der Begründung auch den Satz, der Bezirksausschuss könne sich des Eindruckes nicht erwehren, dass die Lokalbaukommission "vor den Bauträgern kapituliert" habe und teilweise noch nicht einmal mehr Versuche unternehme, extreme Auswüchse der Nachverdichtung zu verhindern. "Ein richtig starkes Stück", fand Grünen-Sprecher Herbert Danner. Er verlangte vom Antragsteller, diesen Satz zu streichen - dass stimme einfach nicht, Ziegler könne das in keiner Weise belegen.

Der Angegriffene dachte kurz nach und beharrte: "Die lehnen vieles, was sie eigentlich nicht genehmigen wollen, trotzdem nicht ab, denn sie scheuen das Prozessrisiko. Also haben sie kapituliert." Freie Wähler und FDP schlossen sich zunächst der Position der Grünen an, doch bei der Abstimmung über den unveränderten Antrag kamen Gegenstimmen dann nur noch von den vier Grünen; Rupert Rösch (Grüne) verlangte die namentliche Erwähnung der Gegenstimmen im Protokoll. Er habe, so seine Begründung für diesen Wunsch, jeden Monat einen Termin mit der Lokalbaukommission und wolle sich da nicht entschuldigen müssen.

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