Wer in Waldtrudering im Birkhahnweg vor dem Haus von Hildegard und Peter Wagner vorbeigeht, verlangsamt seine Schritte, schaut über die Hecke und freut sich. Die üppigen Hängegeranien an dem dunklen Holzbalkon und die noch viel üppigere Blumenpracht rund ums Haus erinnern an die gute alte Sommerfrische auf dem Land in Oberbayern.
Die Pracht entsteht auch auf die gute alte Art und Weise. Bereits im März bestellen Wagners die vielen Samentütchen, bis zu 2500 Körner kommen in die Blumenkästen, das hat Peter Wagner eigens mal zusammengerechnet. Tagetes, Verbenen, Zinnien, Astern, Steinkraut, Lobelien, Cosmeen, Malven, Sonnenblumen und mehr. Im April wird pikiert, dann wird alles im Glashaus gehegt. Im Mai, nach der Tulpenblüte, setzten Hildegard und Peter Wagner die Pflanzen ins Freie - und das schöne bunte Bild entsteht. Schmetterlinge flattern, viele Hummeln surren herum. Hildegard Wagner verteidigt ihre Blumen erfolgreich gegen die Schnecken, sie sammelt sie in der Dämmerung, spürt sie mit der Taschenlampe auf.
Direkt am Haus gedeihen so gesund aussehende Tomaten, dass die Passanten ganz neidisch werden. Hinterm Haus wachsen die Him-, Brom-, Stachel- und Johannisbeeren. Ein verwitterter Melkschemel steht fürs Pflücken im Sitzen bereit. Allein 17 Kilo Himbeeren waren in diesem Jahr die Ausbeute. Die ersten Äpfel sind reif. Die Sammlung von altehrwürdigen Gartengeräten an der Wand ist alleine ein Stillleben. "Eine Stunde Minimum" am Tag müsse man schon einrechnen, um zu zupfen und zu stutzen, den Rasen zu mähen, die Hecke zu schneiden, die vier Komposter zu pflegen. "Aber das ist ja keine Arbeit, das tun wir gerne." Foto: Stephan Rumpf