Trudering:Es läuft nur mit Stopps

"Grüne Welle" auf Wasserburger Landstraße ist nur selten möglich

Von Renate Winkler-Schlang, Trudering

Oftmals geht es für Autofahrer auf der Wasserburger Landstraße nur etappenweise von Ampel zu Ampel, denn immer wieder müssen sie bei Rot halten. Deshalb kommt regelmäßig in der Bürgerversammlung der Antrag auf eine "grüne Welle" von Berg am Laim bis Haar. So schwer dürfe das doch nicht zu steuern sein, lautete auch dieses Mal wieder das Argument.

Das Kreisverwaltungsreferat (KVR) jedoch rechnet jetzt in einem Schreiben an den Bezirksausschuss Trudering-Riem vor, dass diese tatsächlich schwer einzuführen sei. Bei Tempo 50 müssten bei einer Umlaufzeit von 90 Sekunden, während derer die Fußgänger oder querenden Autos Grün haben, die Ampelanlagen idealerweise genau 625 Meter auseinander liegen: Dann könne man ganz einfach eine grüne Welle in beiden Fahrtrichtungen erreichen. Doch Truderinger Straßen wurden nicht auf dem Reißbrett geplant und bilden kein Schachbrettmuster. Die Realität ist anders, meist kommt schon nach nicht einmal 300 Metern die nächste Ampel. Daher könne man, wenn überhaupt, immer nur für eine Fahrtrichtung das Optimum anstreben, teilt das KVR mit. Bei stark belasteten Kreuzungen mit Abbiegespuren, vielen Fußgängern und Verkehr aus der Seitenstraße komme zumindest zu bestimmten Tageszeiten eine längere Rot-Phase hinzu.

In der Regel versuche die Behörde, abgestimmte Grün-Phasen morgens stadteinwärts und abends stadtauswärts hinzubekommen. Dazwischen bemühe man sich um Ausgewogenheit. Doch die grüne Welle funktioniere grundsätzlich nur bei einem Auslastungsgrad der Strecke von rund 80 Prozent. Fahren mehr Autos, dauert es länger, bis sie bei Grün eine Kreuzung räumen - dann erreichen sie die nächste Ampel nicht mehr rechtzeitig. Auch die Bus- und Trambeschleunigung sowie rücksichtsloses Verhalten von Autofahrern, die verstopfte Kreuzungen blockieren, stören den Verkehrsfluss. Trotz alledem habe es das KVR geschafft, wenigstens abschnittsweise ein Durchfahren ohne Stehenbleiben zu ermöglichen. An der Stadtgrenze im Haar aber beginne die Zuständigkeit des Staatlichen Bauamtes Freising. Das habe dort zwar auch eine eigene grüne Welle eingerichtet - die lasse sich aber mit der in München nicht koordinieren.

Der Bezirksausschuss Trudering-Riem nahm die Ausführungen der Behörde ohne Kommentar zur Kenntnis.

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