Trauerfeier:Abschied in Aying

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Der Münchner Friseur Wolfgang Lippert ist am Freitagnachmittag im kleinen Kreis beerdigt worden. (Foto: Claus Schunk)

Viel Trauer, aber auch Trost - die Beerdigung von Wolfgang Lippert

Von Stephan Handel, Aying

Tränen sind nicht unbedingt ein Gradmesser für das Ausmaß der Bestürzung bei einer Beerdigung. Wenn aber der Geschäftsführer eines Millionenunternehmens ebenso zu schluchzen beginnt wie ein wahrscheinlich nicht zu Sentimentalität neigender Steuerberater, und das noch in beiden Fällen öffentlich, während sie ihre Reden auf den Verstorbenen halten - dann könnte das schon darauf hindeuten, dass die Trauer über das hinausgeht, was gesellschaftlich erwartet wird.

Wolfgang Lippert ist gestorben in der vergangenen Woche. Sie nannten ihn "Promi-Friseur", weil manchmal auch Leute zu ihm kamen, die bekannter waren als andere, warum auch immer. Bei der Beerdigung am Freitagnachmittag im Familiengrab auf dem Ayinger Friedhof waren prominente Menschen allerdings kaum zu sehen, sieht man von Claudia Effenberg, Alexander Klaus Stecher und Uschi Dämmrich von Luttitz ab, deren jeweilige Prominenz aber ja gerade daher rührt, dass sie überall dabei sind. Die Trauerfeier war dennoch stimmungsvoll, die Redner - unter ihnen der Wella-Chef Ralf Billharz - rühmten Güte, Herzlichkeit und Menschenliebe des Dahingeschiedenen und trösteten die Hinterbliebenen mit dem Hinweis, man werde sich schon wiedersehen: höhere Beerdigungsprosa, allerdings ganz offensichtlich getragen von echter Trauer und Bewegung.

Alex Voit und Markus Ruidl, die Lippert zu Geschäftsführern seines Unternehmens gemacht hat, sprachen sehr persönlich über ihren Chef, was sie von ihm gelernt hätten, wie er sie prägte, nicht nur professionell, sondern auch menschlich. Die beiden Töchter von Wolfgang Lippert, Natalie und Maxyne, tröstete solcher Zuspruch und so viel positive Erinnerung an ihren Vater - das musikalische Denkmal setzte schließlich Frank Sinatra, "My Way", was sonst. Und Markus Ruidl versprach: "Wir werden Ihr Lebenswerk weiterführen."

© SZ vom 30.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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