Tram im Englischen Garten:Es wird weiter gestritten

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Die einen fordern die Tram, die anderen bekämpfen sie

"Die Tram, die verbindet - und trennt" vom 15./16. Juli und Leserbriefe "Gleise als gewaltige Glaubensfrage" vom 20. Juli sowie "Halb Euphorie, halb blankes Entsetzen" vom 24. Juli:

Sauber und sinnvoll

Zur polemischen Aussage von Herrn Spaenle, "an der dünnsten und empfindlichsten Stelle des Parks soll eine neue Schneise geschlagen werden": Neu? Zur Zeit fährt tagsüber circa alle 1,7 Minuten ein Linienbus durch die Schneise. Ich bin mir sicher, dass die derzeit drei Buslinien nicht durch drei Tramlinien ersetzt werden müssen. Die zeitliche Belastung wird also verringert. Gar nicht zu sprechen von der emissionsfreien Tram, der wesentlichen Verbesserung der peripheren Verbindung zwischen Bogenhausen und Neuhausen, der dadurch erzielten Entlastung der Innenstadt samt (erhoffter) Verringerung des Individualverkehrs. Wer es ernst meint mit der besseren Luft in München, muss den öffentlichen Nahverkehr optimieren, und dazu leistet die Tram einen wesentlichen Beitrag - dazu noch kostengünstiger als die U-Bahn. Also: keine Lippenbekenntnisse, sondern Taten!

Dr. Berndt Hörner, München

Vielleicht alles nur ein Deal

Freuen Sie sich nicht zu früh: Irgendwann wird Herr Seehofer (wie Marlon Brando in "Der Pate") Herrn Reiter "um einen kleinen Gefallen bitten". Und der wird heißen: Dritte Startbahn.

Monika Naggl, München

Zu schwer, zu teuer

Die SZ hat in den letzten zwei Dekaden in etwa alle bayerischen Kultur- und Geistesgrößen gedruckt, die sich durchweg tram-negativ geäußert haben, als letzte wohl Annette von Aretin. Lobenswert in der Causa die beiden Minister Spaenle und Söder, die hoffentlich in ihrer Ablehnung standhaft bleiben! Der propagierte Akku-Betrieb ist im Übrigen ein Blender, denn das höhere Gewicht bedeutet eine signifikant verlängerte Notbremsstrecke - das bei abertausend Trassen-Querungen von Mensch und Tier in Freizeit-Stimmung. Nicht zuletzt lauert eine fette Kosten-Überraschung. Bei einer Tram-Diskussion vor Jahren erwähnte der damalige Direktor des Englischen Gartens, dass ein Teil der Strecke auf einen Wasserkanal aus Prinzregenten-Zeit käme. Dieser ist nicht Tram-belastbar.

Nicolaus Freiherr Freytag von Loringhoven, München

Schienenstrom

Der Gedanke, in die Tram zur Querung des Englischen Gartens eine Batterie einbauen zu wollen, klingt komisch. Man möge doch bitte einmal nach Frankreich schauen in die Stadt Reims: Dort fahren die Straßenbahnen in der Innenstadt konsequent ohne Oberleitung. Den Strom gibt es in der Schiene. Außerhalb gibt es natürlich eine Oberleitung. Das Leben könnte einfach sein.

Peter Bogner, Karlsruhe

© SZ vom 02.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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