Tourismus:Es geht wieder aufwärts

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Hotel- und Gaststättenverband rechnet mit mehr Übernachtungen

Unter dem leichten Rückgang der Übernachtungszahlen im vergangenen Jahr und der enormen Steigerung der Bettenzahlen haben vor allem die Hoteliers im Speckgürtel rund um München gelitten. Diese Bilanz zog der Münchner Kreisvorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbands, Conrad Mayer, am Montag bei der Delegiertenversammlung für München und Oberbayern in Aying. Nach satten Steigerungsraten war die Zahl 2016 erstmals seit vielen Jahren um 200 000 Übernachtungen und 0,1 Prozent zurückgegangen. Grund dafür waren vor allem Stornierungen nach dem Amoklauf im August. Für dieses Jahr rechnet Mayer wieder mit einer positiveren Entwicklung: "Genaue Zahlen fürs erste Quartal liegen uns allerdings noch nicht vor." Die Hoteliers erwarten sich auch ein entschiedeneres Vorgehen gegen die illegale Vermietung von Wohnungen an Touristen über Internetplattformen wie Airbnb. Mittlerweile habe die Staatsregierung verschärfte Regeln gegen die Zweckentfremdung verabschiedet, Wohnungen dürfen künftig nicht länger als acht Wochen an Touristen vermietet werden, andernfalls wird ein Bußgeld bis zu einer halben Million Euro fällig. Mayer schätzt, "dass durch wettbewerbsverzerrende Privatzimmervermietungen in München jährlich 4300 Wohnungen dem Mietmarkt entzogen werden", Verstöße gegen das Melde- und Steuerrechte inbegriffen.

Die Gastronomen und Hoteliers wollen im Wahljahr 2017 außerdem flexiblere Arbeitszeiten mit einer Wochenarbeitszeit nach EU-Recht und die Abschaffung von ihrer Ansicht nach allzu bürokratischen Regelungen erreichen. Und sie fordern, den ermäßigten Steuersatz von sieben Prozent auf die meisten Lebensmittel auch auf Speisen in Lokalen auszudehnen. Sonst hätten Tankstellen, Bäckereien, Metzgereien und Supermärkte nämlich einen erheblichen Preis- und Wettbewerbsvorteil.

Erfolge kann der Verband bei der Zertifizierung seiner Betriebe verzeichnen. Die Staatsregierung hat der Einführung einer neuen Klassifizierung zugestimmt, nun gibt es auch das "Ausgezeichnete bayerische Festzelt". Erster Träger dieser Zertifizierung ist Wiesnwirt Christian Schottenhamel mit seiner Festhalle.

© SZ vom 30.05.2017 / fjk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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