Tollwood: Highlights 2011:Von Pop-Antipathen und Krawallstücken

Golden Cobra und eine dezent rauchige Stimme: Am Mittwoch beginnt das Tollwood. Zehn Highlights, die man nicht verpassen sollte.

Benjamin Krischke

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(Foto: Stephan Rumpf)

Tollwood Sommerfestival 2011 Fünf Bands, zwei Theaterstücke, ein Festival, einmal körperliche Ertüchtigung und eine Möglichkeit, um nach dem Veranstaltungs-Hopping ein wenig zu entspannen. Hier sind unsere Tipps für das Tollwood Sommerfestival 2011.

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(Foto: AFP)

Acht Jahre Rock-Abstinenz - Limp Bizkit "Gimme' some to break" ist die eingängige erste Zeile des Refrains von Break Stuff. Mit dem Titel und dem dazugehörigen zweiten Album Significant Other katapultierte sich die Rockformation Limp Bizkit im Jahr 1999 aus den Proberäumen Jacksonvilles (Florida) an die Spitze der sich noch in der Entwicklung befindlichen Nu-Metal-Szene. Nach acht Jahren Rock-Abstinenz kehren Frontmann Fred Durst und seine Jungs mit dem Album Golden Cobra zurück, das sie am 28.Juni auf dem Tollwood Sommerfestival präsentieren werden. Ein Muss für Fans junger, eingängiger Rockmusik mit Crossover-Allüren.

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(Foto: Simon Schoeters)

Von Nord nach Süd - Milow Das Akustikcover von Ayo Technology, ein Remake eines Hiphop-Songs des Eminem-Schützlings 50 Cent, machte ihn berühmt. Milow, der belgische Singer/Songwriter, geht 2011 mit seinem neuen Album From North to South auf Tournee. Mit seinen akustischen Pop-Balladen und seiner melodischen Stimme konnte er sich in der Vergangenheit über reichlich positive Resonanz von Publikum und Musikkritikern gleichermaßen freuen. Einen Eindruck von seinem "live on stage"-Talent kann man sich am 9. Juli verschaffen.

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(Foto: N/A)

Freche Jugendlichkeit - Zaz Eine französische Künstlerin, deren Kleidungsstil sich perfekt in jeden Untergrund-Reggae-Club  einpassen könnte, macht sich momentan auf, um ihrer verstaubten Musikrichtung wieder freche Jugendlichkeit einzuhauchen: dem Jazz. Die 31-jährige Sängerin Isabelle Geffroy veröffentlichte 2010 als Zaz ihr gleichnamiges Debütalbum, und kann sich seitdem über eine rasch wachsende Fangemeinde freuen. Das brachte ihr bei der Echoverleihung 2011 eine Nominierung als Newcomerin des Jahres ein. Ihr Auftritt am 29. Juni auf dem Tollwood ist eines von vier Festival-Präsenzen der Französin mit dem charakteristischen Lächeln und der dezent rauchigen Stimme.

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(Foto: Lina Scheynius)

Auch für Pop-Antipathen - Philipp Poisel Er sieht aus wie ein Teenager und schreibt Songs wie ein Singer/Songwriter der sich bereits Jahrzehnte im Musik-Business befindet. Es sind Texte, die auch jedem Pop-Antipathen unter die Haut gehen können. Kein Wunder, denn Philipp Poisel erlernte sein musikalisches Handwerk unter keinem geringeren als dem Poeten der deutschen Popmusik: Herbert Grönemeyer. "Ich will nicht von dir reden, vom Singen ganz zu schweigen. Schäm dich was, dass du dich immer noch in meine Lieder schleichst." Wer den aufstrebenden Nachwuchskünstler, dessen Shows mittlerweile ständig ausverkauft sind, live erleben will, kann das am 11. Juli auf der Tollwood tun.

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(Foto: dpa)

Der König des Blues - B.B. King Mit stolzen 85 Jahren und auf Platz 3 der 100 besten Gitarristen aller Zeiten (Rolling Stone Magazine) tourt B.B. King immer noch durch die weltweiten Konzerthallen, und beweist so immer wieder aufs Neue, dass er seinen Ranking-Platz auch wirklich verdient hat. Stetig im Rhythmus seiner Musik wankend, die Gesichtszüge passen sich an die Töne seiner Gitarre an: So kennt man die Blueslegende. Wer es bei über 60 Jahren Bühnenerfahrung immer noch nicht geschafft hat, einen der größten Ausnahmekünstler unserer Zeit live zu erleben, kann das am 5. Juli nachholen. Begleitet wird der "King of Blues" von der aufstrebenden, serbischen Blues-Gitarristin und Powerfrau Ana Popovic. Serbien meets Mississippi-Delta - mit Sicherheit eine sehenswerte Kombination.

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(Foto: Hanna Zobel)

Neues für den ipod - Stadt-Land-Rock-Festival Die Süddeutsche Zeitung proudly presents: das Stadt-Land-Rock-Festival. Über 140 Künstler aus dem Raum München haben sich für die Teilnahme beworben: Die 18 besten Bands und Singer/Songwriter wurden von einer Expertenrunde ausgewählt. Die unbekannten Nachwuchskünstler haben auf dem Tollwood Sommerfestival die Chance mit ihren Songs zu überzeugen, und vielleicht sogar die ersten Groupies um sich zu scharen. Rock n' Roll, Indie, Pop, Jazz, Reggae, Latin, Soul: alle Musikrichtungen sind vertreten. Also auf in die Tanzbar, wo das kostenlose Festival stattfinden wird, und vielleicht entdeckt man ja den einen oder anderen Künstler, der bald nicht mehr vom persönlichen MP3-Player oder ipod wegzudenken ist. (30. Juni bis 3. Juli)

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(Foto: Jean-Pierre Tutard)

Eine aufrüttelnde Geschichte - Kumulus Das Tollwood war schon immer auch eine politische Veranstaltung. Während des vergangenen Tollwood Winterfestivals präsentierte der Fotojournalist Olivier Jobard seine Ausstellung Exil/Exit in der er das Schicksal afrikanischer Flüchtlinge dokumentierte. Durch die politischen Querelen rund um das Flüchtlingsauffanglager auf der Insel Lampedusa ist das Thema Flüchtlinge und deren Lebensbedingungen immer noch brandaktuell. Auch auf dem Tollwood Sommerfestival wird das Thema wieder aufgegriffen. Diesmal von der Theatergruppe Kumulus. Ein Platz in der Nähe des Festivals wird kurzerhand zum Flüchtlingslager umgebaut: Kulisse einer aufrüttelnden Geschichte. (täglich von 6. bis 9. Juli)

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(Foto: Katiuska Valenzuela)

Kampf der Ausbeutung - La Patrióticó Interesante Was mit dem Feuersuizid eines mittellosen Händlers begann, traf die arabische Welt wie ein Blitzschlag: Der arabische Frühling. Die Herrschaft des Volkes trat an die Stelle allmächtiger Autokraten. Manche Diktatoren der arabischen Welt jagte das Volk gar von ihrem Thron, durch die Gassen, ins Exil. Und eben das ist auch die Forderung der Theatergruppe La Patrióticó Interesante, die mit ihrem Krawallstück Kadogo, Niño Soldado (Kindersoldat) zum Ende aller Diktatur, zum Stopp der Ausbeutung, aber vor allem für den Kampf gegen die Rekrutierung von Kindersoldaten aufrufen will. Begleitet wird die Theatergruppe von einer Metal-Band mit dem passenden Namen Lords of War. (täglich 14. bis 17. Juli)

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(Foto: sz.lokales)

Suche nach dem Talent - Tanzbar "Schatz, lass uns einen Tanzkurs machen." Ein Satz der bei den meisten Männern für Gänsehaut und eine verzweifelte Suche nach Ausflüchten sorgt. Mehrmals wöchentlich immer in den gleichen Räumlichkeiten, immer die gleichen  Menschen, die gleichen Lehrer und die gleichen Schritte üben, nur um dann festzustellen, dass diese vermeintliche gute Idee weniger Spaß, aber umso mehr Muskelkater bringt. Muss nicht sein: Denn in der Tanzbar auf dem Tollwood Sommerfestival steht jeden Wochentag ein neuer Tanz auf dem Programm. Aus Tango und Salsa, bis Swing und bayerischem Kulturtanz, kann sich der Besucher kostenlos auf die Suche nach seinem tänzerischen Talent begeben.

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(Foto: Stephan Rumpf)

Mit den Füßen im Sand - S-Club Beach Nach kraftvollem Rocksound, legendärem Blues, Krawalltheater und Tanzkurs, kann man sich zu Recht ein wenig Entspannung gönnen. Prädestiniert hierfür ist der S-Club Beach, der bereits eine lange Tradition auf der Tollwood besitzt. Auf Liegen, unter Palmen, mit den Füßen im Sand, kann der Besucher bei vegetarischen Snacks und Cocktails einfach mal die Seele baumeln lassen.

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