Tödlicher Unfall:18-Jähriger von S-Bahn getötet

Erneut ist in München ein Fahrgast von einer S-Bahn erfasst und getötet worden. Der Teenager war betrunken in das Gleisbett gefallen und konnte sich nicht mehr vor dem einfahrenden Zug retten.

Erneut ist ein Teenager in München von einer S-Bahn erfasst und getötet worden. Wie die Polizei am Montag mitteilte, entdeckten Fahrgäste den schwer verletzten 18-Jährigen am Sonntagmorgen. Er starb noch auf dem Bahnsteig an seinen schweren Kopfverletzungen.

Nach ersten Ermittlungen war er am S-Bahnhof Neuperlach Süd betrunken auf das Gleis gefallen. Als der Zug einfuhr, habe er wohl noch versucht, sich in den Rettungsschacht zu rollen, wurde aber vom Triebwagen am Hinterkopf erfasst und tödlich verletzt. Der Teenager hatte zuvor mit Freunden in der Kultfabrik gefeiert.

Der Fahrgastverband Aktion Münchner Fahrgäste forderte nach mehreren Unfällen bereits ein besseres Sicherheitssystem in den S- und U-Bahnen Münchens, um auf Gleise gestürzte Menschen zu retten. Denn schwere Unfälle sind im Münchner Nahverkehr keine Seltenheit.

2011 gab es nach Angaben des Verbandes sieben Unfälle, bei denen Menschen auf die Gleise stürzten. So trennte eine S-Bahn im Dezember vergangenen Jahres einem 20-Jährigen beide Beine ab. Er starb kurze Zeit später im Krankenhaus. Er war betrunken auf die Gleise gestürzt. Heuer stürzte bereits im April eine 29 Jahre alte Studentin auf ein U-Bahn-Gleis, wurde von einer Bahn überrollt und schwer verletzt.

Ein elektronisches Sicherheitssystem könne Menschenleben retten, so der Fahrgastverband. In Nürnberg gibt es ein solches System auf der Strecke der fahrerlosen U-Bahn nach Angaben der Nürnberger Verkehrs-Aktiengesellschaft. Mehrere Betrunkene, die auf die Gleise gefallen seien, hätten gerettet werden können. Nach Angaben der Münchner Verkehrsgesellschaft MVG lägen die Kosten für eine entsprechende Nachrüstung allein der Münchner U-Bahn allerdings im dreistelligen Millionenbereich.

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