München im "Lonely Planet":Taugenichtse im Englischen Garten

Der "Lonely Planet" mit dem interessanten Titel "Munich, Bavaria & the Black Forest" ist in vierter Auflage erschienen. Wir dokumentieren die Tipps der Autoren.

Von Thierry Backes

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Das Hippodrom-Zelt auf dem Oktoberfest.

Quelle: dpa

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Der "Lonely Planet" mit dem interessanten Titel "Munich, Bavaria & the Black Forest" ist in vierter Auflage erschienen. Wir dokumentieren die Tipps der Autoren.

Kein München-Reiseführer der Welt kann es sich erlauben, die Wiesn zu ignorieren. Der "Lonely Planet" empfiehlt: "Das Essen auf dem Oktoberfest ist so teuer wie das Bier. Bringen Sie Ihre eigene Brotzeit mit." So weit, so klar. Erstaunlich aber ist die Antwort des alternativen Reiseführers auf die Frage nach dem "Top Beer Tent". Sie lautet: Hippodrom.

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Quelle: Stephan Rumpf

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Auch der Englische Garten darf natürlich nicht fehlen im "Lonely Planet". Er sei ein Lieblingsspielplatz für Einheimische wie Touristen, kann man darin nachlesen. Und auch das: "Denken Sie bloß nicht daran, eine Nacht in dem Park zu verbringen! Straßenräuber, Drogenabhängige und Taugenichtse halten die Polizei bis zum Morgengrauen auf Trab."

Olympiastadion in München, 2012

Quelle: Florian Peljak

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"Sie schaffen es nicht in die Alpen?" Kein Problem! Schließlich kann man für 41 Euro auf dem Dach des Olympiastadions spazieren gehen (wie die Gruppe auf dem Bild). Schön ist vor allem aber er Begriff, den der "Lonely Planet" für die Tour benutzt, die im Duktus des Olympiaparks "Flying fox" heißt (ein Flug 200 Meter quer über die Arena): "abseiling tour".

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Quelle: SZ

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Kommen wir zu der Rubrik "Drinking" (oder zum Thema Klischees): "Generally speaking, student-flavoured places abound in Maxvorstadt and Schwabing, while traditional beer halls and taverns cluster in the Altstadt; Haidhausen goes for trendy types and the Gärtnerplatzviertel and the Glockenbachviertel is a haven for gays and hipsters."

Kazmairstraße

Quelle: Ingrid Fuchs

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Das Westend, das nicht nur im "Lonely Planet" mit der Schwanthalerhöhe gleichgesetzt wird (hier ein Bild von der Kazmairstraße), ist gerade im Kommen, lernen wir: "Once a neglected working-class backwater scented by the hop-laden aroma wafting gently from its breweries, the Westend is graduallay finding its groove and evolving into one of Munich's most vibrant and intriguing neighborhoods." Wenn man dann aber nach coolen Bars im Westend sucht, bietet der Reiseführer nur eine Location an: die Augustiner Bräustuben.

Cafe Marais in München, 2009

Quelle: Stephan Rumpf

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Na gut, wenn man weiterblättert, findet man noch das Café Marais in der Parkstraße, eingeführt mit dem schönen Satz: "Is it a junk shop, a cafe or a sewing shop?"

Restaurant und Tagesbar "Schmock" in München, 2004

Quelle: Rumpf

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Geht es um Bars, Clubs oder Cafés, ist die Auswahl der Autoren Marc Di Duca und Kerry Christiani eher konservativ und nicht wirklich nah dran am Puls der Stadt. Sie empfehlen nur wenige alternative Läden, also Lokale, die ihre jungen Leser wirklich suchen. Einige gute Beispiele, schnell aufgezählt: der Salon Irkutsk (Isabellastraße 4), das Vegelangelo (Thomas-Wimmer-Ring 16), die Pommes Boutique (Amalienstraße 46) oder das Schmock (Augustenstraße 52, Archivbild).

'Cafe Frischhut' in München, 2011

Quelle: Stephan Rumpf

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Sonst empfehlen Di Duca und Christiani vor allem Klassiker, die in keinem Reiseführer fehlen. Etwa das Hofbräuhaus, das Wirtshaus in der Au (das in der Rubrik "Lehel & Haidhausen" gelandet ist) oder das Café Frischhut, das Münchner besser unter dem Namen Schmalznudel (Bild) kennen.

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Quelle: Stephan Rumpf

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Auch einige Fehler haben sich in den Anfang März erschienenen "Lonely Planet" geschlichen. Im Trachtenvogl in der Reichenbachstraße 47 muss man sich "at night" keinen Weg mehr durch die Menschenmassen bahnen, "at night" ist das Lokal nämlich schon zu. Und das "Coffeehouse" Box am Gärtnerplatz heißt mittlerweile "Del Fiore" (Bild) - zum "people-watching" eignet es sich der Laden freilich noch immer...

© Süddeutsche.de/tba/segi
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