Tierschutz:Polizei nimmt 16-Jährige fest, die illegal Welpen verkauft haben soll

Tierschutz: Der sechs bis sieben Wochen alte Welpe wurde zunächst in ein Tierheim gebracht.

Der sechs bis sieben Wochen alte Welpe wurde zunächst in ein Tierheim gebracht.

  • Weil ein unbeaufsichtigter Labradorwelpe immer wieder an einem Transporter hochsprang, kontrollierte eine Polizeistreife den Wagen.
  • Eine 16-Jährige muss sich nun wegen Urkundenfälschung und einem Verstoß gegen das Tierschutzgesetz verantworten.

Von Thomas Schmidt

Ein sechs bis sieben Wochen alter Labrador hat die Polizei womöglich auf die Spur von illegalen Welpenhändlern gebracht. Der kleine Hund tapste am Montagnachmittag unbeaufsichtigt auf dem Pendlerparkplatz Hofoldinger Forst herum und hüpfte immer wieder an einem Kleintransporter hoch. Eine Polizeistreife des Fahndungskontrolltrupps sah das und wunderte sich, dass der Hund allein zu sein schien. Die Beamten überprüften daraufhin den Transporter und landeten prompt einen Treffer.

In dem Fahrzeug saßen vier Personen, ein 34-jähriger Fahrer, ein 16 Jahre altes Mädchen und deren Eltern, 40 und 39 Jahre alt. Der kleine Labrador gehörte offenbar der Jugendlichen, die außerdem noch ein winziges Katzenjunges dabei hatten. Die Polizisten überprüften die Tierpässe und stellten fest, dass sie gefälscht waren.

Laut den manipulierten Ausweisen waren die Tiere ungefähr doppelt so alt, als es der Wahrheit entsprach. Der Grund dafür ist naheliegend: Welpen dürfen frühestens ab einem Alter von acht Wochen verkauft werden, die beiden gefundenen Tiere waren aber maximal sieben Wochen alt, berichtet die Polizei. Auch die vorgeschriebene Tollwut-Impfung fehlte.

Die Polizei wirft der 16-Jährigen nun vor, einen illegalen Welpenhandel zu betreiben. Womöglich waren der Hund und die Katze beim Verkauf übrig geblieben, denn der Kleintransporter parkte an der Autobahn in Richtung Salzburg. Die 16-Jährige sagte bei ihrer Vernehmung aus, sie sei auf dem Rückweg nach Rumänien. Dass sie die Tiere verkaufen wollte, stritt sie ab. Die Beamten nahmen die junge Frau vorläufig fest, ließen sie nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen aber wieder frei.

Auf sie kommen nun eine Anzeige nach dem Tierschutzgesetz sowie wegen Urkundenfälschung zu. Sollte ihr der illegale Handel mit Tierbabys nachgewiesen werden, wird sich die Liste der Vorwürfe noch verlängern. Der blonde Labrador und die schwarz-weiße Katze wurden beschlagnahmt und dann dem Münchner Tierheim übergeben.

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