Tierschutz:Böhle lässt es an Silvester weiter krachen

Hunde, Schwäne und Elefanten müssen Kracher und Raketen am Jahresanfang weiter uneingeschränkt ertragen. Derzeit gebe es "aus tierschutzfachlicher Sicht keine zwingenden Gründe, ausgewählte Verbotszonen für das Silvester-Feuerwerk auszuweisen", schreibt Thomas Böhle, Chef des Kreisverwaltungsreferats (KVR), in einem Brief an die Grünen. Auch die "sprengstoffrechtlichen Bestimmungen" böten keine Möglichkeit dazu. Die Grünen hatten offiziell angefragt, ob die Stadt zum Beispiel entlang der Isar und am Zoo kracherfreie Zonen einrichten könne. Tierschützer würden immer wieder von "Angst und Panik" berichten, die das grelle Licht und die Böller auslösten. "Reize, die beim Abbrennen eines Feuerwerks auf die Tiere einwirken, sind zweifelsohne inadäquat", erklärt Böhle. Helfen könne, wenn die Tiere sich in einem gewohnten Raum aufhielten und der zuständige Mensch das Licht einschalte. Wildvögel an der Isar hätten die Möglichkeit, am Silvesterabend auszufliegen. Bei einer Geräuschphobie des Hundes könne der Halter fachkundige Hilfe bei einem verhaltenstherapeutisch tätigen Tierarzt suchen. Dieser stelle "einen individuellen Maßnahmenplan für den geräuschempfindlichen Hund zusammen, so dass der Hund das Knallen an Silvester weitgehend stressfrei übersteht". Dem Veterinäramt lägen keine Hinweise vor, dass die Tiere im Zoo durch das Feuerwerk übermäßig litten. Eine positive Nachricht hatte Böhle jedoch: Das Abbrennen pyrotechnischer Gegenstände in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen ist schon jetzt verboten.

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