Das Panzernashornbaby, das am Samstag im Tierpark Hellabrunn zur Welt gekommen ist, ist tot. "Hellabrunn hat in diesem Jahr bereits einen Babyboom erleben dürfen, aber gerade auf dieses, genetisch sehr wertvolle, und vom Aussterben bedrohte Tier haben wir uns besonders gefreut und sind nun sehr traurig, dass es der kleine Bulle nicht geschafft hat", sagte Zoodirektor Dr. Andreas Knieriem.
Zunächst hatte der kleine Bulle gesund gewirkt, trank und tapste umher. Die Geburt war schnell und problemlos verlaufen, anschließend waren die 23 Jahre alte Panzernashornkuh "Rapti" und ihr Nachwuchs wohlauf. Doch am Montagvormittag änderte sich die Situation plötzlich: Das Nashornbaby wirkte schwach, er schlief ungewöhnlich viel. Die Tierärzte entschieden, Mutter und Jungtier voneinander zu trennen und verabreichten eine Infusion und Antibiotika. Ohne Erfolg.
In der Nacht zum Dienstag ist das 50 Kilo schwere Nashornbaby schließlich verstorben, meldet nun der Tierpark. Um 3:32 Uhr sei es trotz intensiver ärztlicher Betreuung zum Herzstillstand gekommen. Die Todesursache soll nun in der Pathologie der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München geklärt werden. Ein Ergebnis wird erst in 14 Tagen erwartet.
Nashornmutter "Rapti" hatte bereits vor acht Jahren eine Totgeburt. Die Überlebenschancen bei Erstgeburten sind eher gering. Auf Empfehlung des europäischen Erhaltungszuchtprogramms sollte Rapti nun erneut für Nachwuchs bei den stark bedrohten Panzernashörnern sorgen.