Hier ein Grashalm, dort ein Blättchen: Das zwei Wochen alte Baby von Panzernashorn-Mama Nasi knabbert schon mal am Futter für die Großen. "Zurzeit ist das aber noch Spielerei", meint Zoo-Pressesprecherin Doris Schwarzer. Denn eigentlich trinkt das Kleine vor allem Milch - bis zu einem Jahr lang wird es von seiner Mutter gesäugt.
Die Geburt des Nashornjungen, die in Hellabrunn völlig ohne Komplikationen verlief, ist etwas ganz Besonderes: Schließlich gibt es bei dieser Tierart weltweit pro Jahr nur drei- bis viermal Nachwuchs in Zoos. Erst vor drei Jahren hatten die indischen Panzernashörner zum ersten Mal seit Gründung des Tierparks im Jahr 1911 Junge bekommen, damals brachte "Nasi" ein Weibchen zur Welt.
Vater des Kleinen ist der sechsjährige Bulle Nikolaus, der ursprünglich aus dem Zoo Stuttgart kam und heute mit Nasi und Rapti, der zweiten Nashorn-Weibchens des Zoos zusammenlebt. Zwei bis drei Jahre wird Hellabrunn jetzt die Heimat des kleinen Nashorns sein - dann wird es wohl in einen anderen Tierpark abgegeben. Paten, die dem Baby einen Namen geben, werden noch gesucht.
Panzernashörner gehören zu den extrem bedrohten Arten, ihr Bestand wird auf insgesamt 1400 Tiere geschätzt. Ursache dafür ist nicht nur die Zerstörung ihres natürlichen Lbensraums, sondern vor allem der Aberglauben: Er schreibt dem pulverisierten Horn eine potenzfördernde Wirkung zu. Außerdem werden Haut, Knochen, Haare und andere Organe der Tiere als Heilmittel benutzt.