Thermalbad:Bad Freiham

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Lokalpolitiker wollen Heißwasser für ein Thermalbecken nutzen

Die Lokalpolitiker des Stadtbezirks Aubing-Lochhausen-Langwied werben für ein Thermalbad in Freiham. Noch ist es nicht mehr als eine Idee. Aber der Gedanke klingt verlockend: fürs Schwimmen in warmem Thermalwasser nicht mehr bis nach Erding fahren zu müssen, sondern direkt vor der Haustür im Münchner Westen die angenehme und heilende Wirkung einer heißen Quelle genießen zu können. Zumindest die geologischen Bedingungen dafür sind in Freiham gegeben. München, das haben die Stadtwerke ja wiederholt gemessen, sitzt auf einem riesigen, natürlichen Schatz.

In einer Tiefe von 2000 bis 3000 Metern hat das Wasser teilweise mehr als 100 Grad. In Freiham, dem neu entstehenden Stadtteil an der Grenze zu Germering, sind es immerhin bis zu 90 Grad: Seit dem vergangenen Herbst wird das heiße Wasser dort mittels Geothermie-Anlage ohnehin schon aus mehr als 2500 Metern Tiefe im Regelbetrieb nach oben befördert und bisher vor allem zum Heizen genutzt. Die Stadtwerke speisen es in das Münchner Fernwärmenetz ein und decken damit die Grundlast des Wärmebedarfs in Freiham und benachbarter Gebiete im Münchner Westen. Ist es dann bis auf etwa 60 Grad abgekühlt, dient es ein zweites Mal den Münchner Bedürfnissen - als Energielieferant: Es fließt über Wärmetauscher in ein spezielles Niedrigtemperaturnetz in Freiham-Nord.

Der Bezirksausschuss Aubing-Lochhausen-Langwied bittet nun zu prüfen, ob das Wasser, bevor es wieder ins Erdreich zurückgeführt wird, für Bäder genutzt werden könnte. "Der Bonus der Heilwasserqualität sollte allen zugute kommen können", findet Gremiumschef Sebastian Kriesel (CSU), der den Antrag initiiert hat. Denkbar sei in einem zweiten Schritt auch eine Auszeichnung des Stadtteils - etwa mit der prestigeträchtigen Bezeichnung "Bad Freiham".

Den Lokalpolitikern geht es ausdrücklich nicht nur um ein weiteres Spaßbad: "Was wir brauchen, ist ein einfaches, öffentliches Hallenbad, das sich die breite Bevölkerung auch leisten kann", betont Barbara Ney (Grüne). "Das Westbad ist dafür viel zu teuer."

© SZ vom 26.09.2017 / eda - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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