Thema des Tages:Unterschätzte Langeweile - Dramaturgin Johanna Höhmann

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(Foto: N/A)

1. Welches ist Ihr spannendstes Projekt in der neuen Spielzeit? Gespannt bin ich auf das Projekt zu 1968 im Februar, bei dem die Kammerspiele durch viele Künstler bespielt werden, um sich mit der Frage von Protest oder nach einer politischen Gestaltungskraft heute und damals zu beschäftigen.

2. Was wollen Sie sich unbedingt an einem anderen Münchner Theater anschauen? "Romeo und Julia" am Volkstheater auf jeden Fall im Vergleich zur Inszenierung von "Juliet & Romeo" des Choreografen Trajal Harrel bei uns.

3. Welches Stück oder welche Oper haben Sie nie kapiert? Nicht kapieren kann gerade produktiv oder sogar viel interessanter sein, so wie auch beim Zuschauen übrigens. Sonst kann man es gleich sein lassen oder aufhören mit der Kunst.

4. Wie sieht Ihr persönlicher Dresscode für den Theaterbesuch aus? Classics. Nicht zu schick, aber mit Stil.

5. Was ist der ideale Theater-Pausensnack und warum? Eher frische Luft oder auch mal eine Zigarette.

6. Welcher Künstler wird in dieser Spielzeit in München richtig durchstarten? Es gibt viele tolle Künstler. Wir alle zusammen hätten das Potenzial durchzustarten und vielleicht auf einem anderen Planeten zu landen.

7. Wenn ich merke, das Publikum langweilt sich, dann... Langeweile ist unterschätzt. Eines meiner ersten großen Theaterprojekte endete damit, dass nach fast 24 Stunden Theater am Morgen alle schliefen, während Samuel Finzi auf der Bühne stand und las, und das lag wohlgemerkt nicht an Finzi. Es hat meine Sichtweise geprägt.

8. Die Münchner Theaterlandschaft braucht... ...München ist eine Stadt, die alles hat, sich deshalb auch viel leisten kann.

Johanna Höhmann, geboren 1981 in Essen, ist seit 2015 Dramaturgin an den Münchner Kammerspielen.

© SZ vom 02.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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