Thema des Tages:Faible für tragische Helden

Opernfestspiele

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(Foto: oh)

Fabian Stallknecht eckt mit seinen Blog-Kritiken an

Von czg

"Nur Langeweile, die hat Hausverbot!", schreibt Fabian Stallknecht in seinem "fabiuskulturschockblog". Der 46-Jährige mag das "Schräge", jene Inszenierungen, die auf der Facebook-Seite der Münchner Staatsoper die Gegner des Regietheaters als "Dreck" verwünschen. Als er auf seinem Blog den sehr traditionellen Eugen Onegin der Met mit Anna Netrebko auseinandernahm, hagelte es Beschimpfungen. Dieses Hochkochen der Emotionen gehört für den gebürtigen Duisburger zur Oper. Dabei bräuchte er wohl keine akademische Auseinandersetzung scheuen. An der Münchner Uni hat er im Fach Theaterwissenschaften promoviert, sein Thema: "Die ideologische Entwicklung der italienischen Oper im 19. Jahrhundert".

Die Oper treibt ihn seit seiner Schulzeit um. Einstieg mit elf Jahren, eine "Così fan tutte". Doch "richtig gefunkt" hat es bei ihm, wie bei so vielen, mit Wagner, einem "Lohengrin". Während seines Studiums hat Stallknecht diverse Regie-Hospitanzen und Assistenzen absolviert. Aus verschiedenen Gründen ist aus seinem Berufswunsch nichts geworden. Den Künstlern, der Oper ist er trotzdem nahe gekommen, zehn Jahre war er bei einer PR- und Management-Agentur für klassische Musik angestellt. "Ich habe ein Faible für tragische Helden", sagt der Blogger, der sich nun für die Festspiele rüstet. Dieses Faible lebt er auch als Mitglied im Wahlausschuss des TSV 1860 aus. "Die Oper ist da nichts dagegen", muss er zugeben. Götterdämmerung? "Nein, so schlimm ist es noch nicht."

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