Thema des Tages: Der Boden vibriert

(Foto: Robert Haas)

Er hat ans Wegziehen gedacht, auch wegen des Lärms: "Es nervt und es stresst", sagt Helmut Schink, wenn die Güterzüge in der Nähe seines Hauses in der Barlowstraße in Englschalking vorbeirattern. "Die Bahn macht ein längeres Geräusch mit relativ viel Körperschall, der Boden vibriert, das spürt man einfach." Beim Telefonieren müsse er die Fenster geschlossen halten, sonst sei eine Unterhaltung nicht möglich. "Der Lärm, wenn ein Zug vorbeifährt, ist mit dem Mittleren Ring vergleichbar." Umgezogen ist er trotzdem nicht. Stattdessen setzt sich Schink in einer Bürgerinitiative für einen Bahntunnel von Zamdorf bis Johanneskirchen ein. Es helfe ihm, sich damit zu beschäftigen, etwas gegen den Lärm zu tun. "Diese Strecke ist eine der wenigen S-Bahn-Strecken, auf denen auch noch Güterverkehr fährt", sagt er. Deshalb sei der Schienenabschnitt auch "belastungsmäßig an der Grenze, da geht nicht mehr". Im Stadtrat sei das Problem mit der Lärmbelastung für die Anwohner zwar schon seit Jahren bekannt. Dort heiße es aber: Wenn was gemacht wird, dann ein Tunnel, sagt Schink. Wann genau? Das sei völlig unklar. "Lärmschutz wird es nur dann geben, wenn etwas ausgebaut wird. Deswegen tut da im Moment niemand was", klagt er. "Wer sich als erster bewegt, muss zahlen." Bleibe nur das Abwarten, bis der "Leidensdruck" entweder bei der Bahn oder der Stadt größer - und die Strecke ausgebaut wird.