Die Pläne für ein Parkhaus mit 1200 Stellplätzen am Tierpark Hellabrunn stoßen beim Bezirksausschuss Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln mehrheitlich auf Ablehnung. Das Stadtviertelgremium hat jetzt mit den Stimmen der Grünen und der SPD eine Stellungnahme verabschiedet, in der nachdrücklich gefordert wird, das Projekt an der Siebenbrunner Straße aufzugeben. Zur Begründung heißt es, mehr Parkplätze würden zu Lasten der Stadtviertel westlich der Isar noch mehr Verkehr anziehen. Zumal in Thalkirchen sei die Belastung jedoch wegen der dortigen Krankenhäuser, des Maria-Einsiedel-Bades, des Erholungsraums Isarauen sowie des Klettergartens schon jetzt grenzwertig.
SPD-Fraktionssprecherin Dorle Baumann plädierte dafür, statt des Parkhauses auf "sinnvolle Alternativen" zu setzen, wie beispielsweise ein MVV-Kombiticket. Sie warnte nicht nur vor einer generellen Verkehrszunahme, sondern auch vor Staus, die durch eine notwendige zusätzliche Parkhaus-Ampel an der Siebenbrunner Straße zwangläufig entstünden. Weil das Parkhaus privatwirtschaftlich betrieben werden soll, müsse man ferner davon ausgehen, dass neben Zoobesuchern auch andere Erholungsuchende und sogar Leute angelockt werden, die mit der U-Bahn in die Innenstadt weiterfahren.
An etwa zwölf Prozent der Kalendertage eines Jahres reichen die Kfz-Stellplätze nach Angaben der Zooleitung nicht aus. Das kann nach Auffassung der SPD und der Grünen im Bezirksausschuss 19 kein Grund sein, ein Parkhaus zu errichten, noch dazu in einem Gebiet, das aus Sicht des Naturschutzes höchst empfindlich ist. Die zu erwartende Verkehrszunahme treibt die Grünen-Fraktion um. "Nach einer Studie fahren 50 Prozent der Tierparkbesucher aus westlicher Richtung, also über Thalkirchen nach Hellabrunn", warnte Alexander Aichwalder (Grüne) vor den negativen Auswirkungen der Planung.
Die Fraktionen von FDP und CSU beurteilen das Projekt gänzlich anders. "Ein Parkhaus hätte durchaus entlastende Wirkung", ist die Meinung von Thorsten Appelt (FDP). In diesem Sinne ergriff bei der jüngsten Sitzung auch die CSU-Stadträtin Manuela Olhausen das Wort. "Viele Auswärtige kommen nun mal mit dem Auto zum Tierpark, das lässt sich nicht wegdiskutieren", erklärte sie. Eine Entlastung des Tierparkumfelds sei daher "unbedingt" erforderlich.