Thalkirchen:Marktbetreiber lenkt ein

Verzicht zugunsten der Burschen im Streit um den Thalkirchner Platz

Von Jürgen Wolfram, Thalkirchen

Nach dem SZ-Bericht "Frühe Störung des Weihnachtsfriedens" und neuerlichen Gesprächen mit dem Kreisverwaltungsreferat hat sich die Pohl Gastro GmbH entschieden, den geplanten und schon genehmigten Christkindlmarkt 2015 auf dem neuen Thalkirchner Platz "in dieser Größe und Dauer nicht stattfinden zu lassen". Damit käme der Burschenverein Thalkirchen, der im Advent eine ähnliche Veranstaltung geplant hatte, doch noch zum Zug. Genau dies forderte in seiner jüngsten Sitzung auch der Bezirksausschuss 19. Ehrenamtliches Engagement sei höher zu bewerten als privatwirtschaftliche Interessen, betonte die Mehrzahl der Stadtviertelpolitiker und zeigte sich mit dem Burschenverein solidarisch. Zugleich kritisierten sie das Kreisverwaltungsreferat dafür, dem kommerziellen Marktbetreiber den Vorzug gegeben zu haben.

Es sei nicht ihre Absicht gewesen, den Frieden in Thalkirchen zu stören, beteuert jetzt die Gastronomiegesellschaft in einer Stellungnahme. Man habe im Gegenteil einen vierwöchigen Christkindlmarkt "samt Kulturprogramm für alle" im Sinn gehabt. Pohl Gastro arbeite grundsätzlich gern mit Vereinen und regionalen Partnern zusammen. Nicht zuletzt der Burschenverein sei von Anfang an in die Planung der adventlichen Veranstaltung mit einbezogen worden. Die Burschen hätten sich später jedoch nicht mehr gemeldet, was zu der Annahme geführt habe, der Verein distanziere sich von den weihnachtlichen Plänen für den Thalkirchner Platz.

Ein kommerzieller Christkindlmarkt sei "nicht gleich schlechter als ein nicht kommerziell betriebener" - er bedürfe nur deutlich intensiverer Arbeit, einer gesicherten Finanzierung, des Fingerspitzengefühls sowie einer gründlicheren Planung als beim Gegenmodell, heißt es in der Stellungnahme der Pohl GmbH weiter. Dass ein Verein zwar gern das volle Geschäft mitnehmen würde, sich aber gar nicht an den enormen Kosten beteiligen wolle, sei jedenfalls nicht hinnehmbar. Der Marktbetreiber erinnert daran, dass er schon vor Jahren in Zusammenarbeit mit dem Bezirksausschuss sowie örtlichen Restaurants und Geschäften Veranstaltungen wie das Thalkirchner Stadtteilfest organisiert habe. Folglich sei die Pohl GmbH mit Thalkirchen "genauso verbunden wie der Burschenverein und einige Bürger". Für 2016 wünsche man sich "eine ehrlichere und für alle Seiten bessere Lösung". Zu Gesprächen sei man bereit.

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