Thalkirchen:Kampf ums Wasser

Deutsche Meisterschaft im Kanuslalom in München, 2017

Wege mit Hindernissen: Die Isar zwischen dem Naturfreibad Maria Einsiedel und der Floßlände ist für Sportler eine gute Route - so wie hier für den Kanuten Florian Beste bei den Deutschen Meisterschaften im Kanuslalom.

(Foto: Claus Schunk)

Konflikt zwischen Wassersport und Badebetrieb in Thalkirchen

Von Jürgen Wolfram, Thalkirchen

Wassersport und Badebetrieb zwischen dem Naturfreibad Maria Einsiedel und der Floßlände in Thalkirchen besser aufeinander abzustimmen, ist ein lang gehegter Wunsch von Kanu- und Kajakfahrern, Wellensurfern und Schwimmern. Acht Stadträte der SPD-Fraktion haben ihn sich zu eigen gemacht und die Stadtverwaltung um die Prüfung entsprechender Optimierungsvorschläge gebeten. Doch wie sich zeigt, ist es gar nicht so einfach, die Bedürfnisse in der magischen Zone der Freizeitfreuden zu harmonisieren, etwa durch eine genauere Regulierung der Wassermengen.

Weil "jeder Eingriff ins System" unerwünschte Folgen für die jeweils anderen Nutzer haben könnte, halten die Stadtwerke München (SWM) "eine Einzeloptimierung über bauliche Maßnahmen" für "nicht empfehlenswert". Dies teilte der Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft, Bürgermeister Josef Schmid (CSU), den Antragstellern jetzt mit. Das Ziel, die Interessen von Flößereibetrieben, Wassersportlern, der regenerativen Stromerzeugung im Isarwerk 1 und Badegästen im Bad Maria Einsiedel in Einklang zu bringen, sei ohne größere Umstände nicht zu erreichen. Nur eine "Machbarkeitsstudie im Rahmen eines physikalischen Großmodells" könne weiterhelfen, heißt es vonseiten der Stadtverwaltung.

Wie das Referat für Gesundheit und Umwelt mitteilt, müsse zunächst geklärt werden, ob eine derartige Machbarkeitsstudie überhaupt in Auftrag gegeben wird und wie hoch die Kostenschätzung dafür ausfällt. Eine Entscheidung müsse danach der Umweltausschuss des Stadtrats noch treffen. Wegen dieses Ablaufs und der Komplexität einer solchen Studie sei davon auszugehen, dass die Auswertung der Ergebnisse "einige Zeit" in Anspruch nehmen werde. Deshalb könne das Umweltreferat derzeit noch keine inhaltliche Stellungnahme zum Thema abgeben.

Auch die Stadtwerke München haben vorgeschlagen, erst einmal das Ergebnis der Studie, so sie von der Stadt in Auftrag gegeben wird, abzuwarten. Sie wäre jedenfalls die Grundlage für "Maßnahmen mit Blick auf das Gesamtsystem" rund um den Floßkanal, die Floßlände, den Maria-Einsiedel-Bach und das gleichnamige Freibad.

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