Thalkirchen:Getrübte Sommerlaune

Erneute Beschwerden von Isar-Anwohnern über Partyexzesse

Wenn sie an den Hochsommer zurückdenken, kommt bei vielen Münchnern nicht nur Freude auf. Vor allem Leute, die in den Stadtvierteln an der Isar wohnen, werden nicht müde, sich über die Zustände zu beschweren, die an zahlreichen Abenden entlang des Flusses geherrscht haben sollen. Die "Aktion Pro Isar", ein neu gegründeter Verein zur Abwehr von "Ballermann-Verhältnissen", tritt unter anderem in Bezirksausschüssen (BA) auf, um "Maßnahmen" anzumahnen.

Bei der jüngsten Sitzung des BA 19 übernahmen diese Funktion gleich zwei Sprecher. Einer von ihnen, Paul Riedel, schilderte eindringlich, worunter etwa Thalkirchner zur Sommerzeit leiden: Wegen des Lärms feiernder Cliquen und des dichten Rauchs, den Griller verursachen, könne man dort "selbst bei 40 Grad Hitze nicht mal mehr die Balkontür öffnen". Die Zustände eskalierten "von Jahr zu Jahr", wobei viele der Feierbiester nicht mal aus München stammten. Eine Unterschriftenliste, mit der Riedel und seine Mitstreiter gegen ausufernde Feten vorgehen, weise schon mehr als 800 Einträge auf. "Alle, die unterschreiben, hoffen, dass die Stadt die Probleme in den Griff kriegt", so Riedel.

Jürgen Gerhards (SPD), Sprecher des zuständigen BA-Unterausschusses, bestätigte, dass wegen des Partytreibens an der Isar immer wieder Beschwerden eingingen. "Wir sind dran am Thema", versprach er den Beschwerdeführern. Der BA will sich bei seiner nächsten Sitzung noch intensiver mit der Angelegenheit befassen.

Ein Sprecher der Polizeiinspektion Forstenried widersprach zwar der These, dass es in München rechtsfreie Räume gebe. Doch auch er bezeichnete die Situation als "unglücklich". Wie manche Leute sich an der Isar benehmen, sei ein Skandal, was mit der Enthemmung durch Alkohol zu tun habe. Die Polizei könne aus personellen Gründen nur punktuell eingreifen. Es sei vornehmlich Sache der Stadt, für geordnete Verhältnisse zu sorgen.

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